Neben Sonne, Strand und angenehmen Temperaturen zieht auch ein großes Angebot an medizinischen Dienstleistungen immer mehr Besucher nach Florida. (Foto: © amophoto_au)
Der gute Ruf von Einrichtungen wie dem Moffitt Cancer Center in Tampa, das im "U.S. News and World Report" zum sechstbesten Krebszentrum des Landes gekürt wurde, hat sich längst über die Grenzen des Sunshine States hinaus herumgesprochen. Wie die Tampa Bay Times berichten, kommen immer mehr Patienten aus dem In- und Ausland in die Region, um sich nicht nur Krebs-, sondern auch Zahnbehandlungen zu unterziehen, Schönheitsoperationen vornehmen zu lassen oder einen bestimmten Spezialisten zu konsultieren.
Oft spielen dabei besondere Serviceangebote eine Rolle, teilweise aber auch der simple Umstand, dass es keine näher am Wohnort gelegenen medizinischen Einrichtungen gibt, für die die Krankenkasse der Besucher die Behandlungskosten übernehmen würde. So nahm etwa die Zahl der Buchungen vergünstigter Übernachtungen durch Patienten des Moffitt Cancer Centers im Fiskaljahr 2015/2016 mit insgesamt 34.801 gegenüber dem Vorjahr um rund 35 Prozent zu.
Bisher macht die Gruppe der medizinischen Touristen zwar noch einen relativ kleinen Prozentsatz der gesamten Tampa-Bay-Besucher aus, einige Hotels haben aber bereits Konsequenzen aus dem Trend gezogen und sich mit ihrem Angebot an diese Gruppe angepasst. Dazu gehören Dienstleistungen wie besonders ausgestattete Zimmer, eigene Shuttleservices zu den medizinischen Einrichtungen ebenso wie die Möglichkeit, etwa in Abhängigkeit von Operationsterminen auch in letzter Minute noch Änderungen der Zimmerreservierung vorzunehmen.
Medizintouristen haben aber nicht nur spezielle Ansprüche, sie geben im Schnitt mehr Geld aus und bleiben länger als gewöhnliche Touristen. Gerade für Besucher, die von relativ weit her kommen, kann es attraktiv sein, nach der Behandlung auch noch einige Urlaubstage in der Gegend zu verbringen. Nicht selten kehren ehemalige Patienten dann eines Tages als gewöhnliche Touristen zurück.