Fort Myers Beach
Obwohl in Fort Myers Beach noch vieles im Argen liegt, hat das Strandleben dort schon wieder begonnen. (Foto © Gage Goulding/Shutterstock.com)
Wie Wink News berichtet, beschloss der Stadtrat von Fort Myers Beach kürzlich zwei Projekte, bei denen es um die vollständige Wiederherstellung dessen geht, was für die lokale Wirtschaft oberste Priorität besitzt: der Strand. Einerseits soll er durch eigens herbeigeschafften Sand erneuert werden. Für diese Maßnahme wurden 25 Millionen Dollar bewilligt. Beim zweiten Projekt, für das 7 Millionen Dollar veranschlagt werden, handelt es sich um eine neu zu errichtende Berme, einen terrassenartigen, rund 2 Meter hohen Streifen unterhalb des Uferrandes, der rund um die Insel errichtet werden und bei künftigen schweren Stürmen die Unterspülung des Ufers verhindern soll. Damit sie gebaut werden kann, müssen allerdings zuvor alle Besitzer von Ufergrundstücken ihre Zustimmung geben.
Hierzu ist vermutlich noch Überzeugungsarbeit nötig. So äußerten sich die Betreiber des bald neu eröffnenden Margaritaville Beach Resort besorgt darüber, dass die Berme den dortigen Ausblick auf das Wasser beeinträchtigen werde. Nach den Worten des Bürgermeisters von Fort Myers Beach, Dan Allers, beruht diese Befürchtung aber auf einem Missverständnis: Auf die Vermeidung von Sichtbeeinträchtigungen durch die Berme werde man selbstverständlich achten. Die Höhenangabe beziehe sich auf den Meeresspiegel.
Ein von ESPN Southwest Florida veröffentlichtes Drohnenvideo dokumentiert den gegenwärtigen Stand der Wiederaufbauarbeiten in Fort Myers Beach. Auf der Website des Fort Myers Beach Observer and Beach Bulletin findet sich dazu auch eine Fotostrecke.
In dieser Woche gaben laut News-Press Beamte des Lee County darüber hinaus bekannt, dass eine phasenweise Öffnung von Stränden und Parks der Region geplant ist.
Der vorläufige Plan sieht die folgenden Öffnungszeiträume vor:
Anfang März
- Dog Beach
- Boca Grande Strandzugänge
Mitte März
- Alison Hagerup Beach Park auf Captiva
- San Carlos Bay/Bunche Beach Preserve, Süd-Fort Myers
- Bonita Beach Zugänge 1, 4, 5, 6 und 9
Mitte April
- Lynne Hall Memorial Park auf Fort Myers Beach
- Bonita Beach Park
Mai
- Bowditch Point Park auf Fort Myers Beach
- Bonita Beach Zugänge 2,3, 7, 8 und 10, auch bekannt als Little Hickory Island Park
- Crescent Beach Family Park auf Fort Myers Beach
Auf Sanibel Island wurden laut Fox 4 derweil immerhin zwei Strände wieder für Besucher geöffnet: der Tarpon Bay Beach und der Blind Pass Beach. Gleichwohl lässt sich das Strandleben dort einstweilen leider nur eingeschränkt genießen, da die Behörden angesichts der durch den Dinoflagellaten Karenia brevis verursachten Wasserblüte "red tide" derzeit dringend davon abraten, ins Wasser zu gehen.
Wie News-Press ausführt, wurden außerdem kürzlich die örtliche Schule sowie das Postamt wieder geöffnet. Auch eine Reihe von Geschäften und Restaurants haben mittlerweile wieder ihren Betrieb aufgenommen, manche haben allerdings die Katastrophe nicht überlebt oder wurden aufs Festland verlagert. Die noch bis vor Kurzem geltende nächtliche Ausgangssperre wurde ebenfalls aufgehoben; mit der Stromversorgung gibt es aber nach wie vor Probleme.
Das ebenfalls stark vom Wirbelsturm zerstörte J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge soll im März wieder für Besucher geöffnet werden. Ehe es wieder in seinen alten Zustand versetzt worden sein wird, werden allerdings nach Aussage von Reservatsleiter Kevin Godsea noch Jahre vergehen. Allein für die Wiederherstellung von Wegen, Straßen und anderer Infrastruktur werde man wahrscheinlich über 26 Millionen Dollar benötigen. Nach seiner Aussage hat auch die Tierwelt auf der Insel durch den Hurrikan schweren Schaden genommen: Die meisten der hiesigen Gopherschildkröten hätten ihn nicht überlebt, die nur auf Sanibel Island vorkommende Unterart der Sumpf-Reisratte sei möglicherweise sogar vollständig ausgestorben.
Der berühmte Leuchtturm von Sanibel Island hatte ebenfalls Schaden genommen, wurde aber zwischenzeitlich provisorisch repariert.
Rund 1,3 Millionen Kubikmeter Schutt wurden bislang auf der Insel weggeräumt. Nach den vorläufigen Zahlen der US-Katastrophenschutzagentur FEMA (Federal Emergency Management Agency), die im Oktober erhoben wurden, wurden von 5126 auf dort gezählten Gebäuden 168 durch Hurrikan Ian zerstört, 2194 (43 Prozent) stark beschädigt. 2525 Gebäude erlitten weniger starke Schäden, 51 wurden nur geringfügig und 188 überhaupt nicht beeinträchtigt.