Reiselust trotz Inflation
Laut einer SiteMinder-Studie will sich die Mehrheit der Deutschen die Reislust nicht von der Inflation verderben lassen. (Foto © Ilija Erceg/Shutterstock.com)
Im Rahmen des kürzlich veröffentlichten "Changing Traveller Report" der Hotel-E-Commerce-Plattform SiteMinder wurden über 8000 Menschen in zehn Ländern zu ihren Reiseplänen und wichtigen Aspekten bei ihren Reisen befragt, darunter 800 in Deutschland. Von Letzteren gaben 32 Prozent an, innerhalb der kommenden 12 Monate eine internationale Reise zu planen, 27 Prozent eine Reise innerhalb Deutschlands; 41 Prozent haben in diesem Zeitraum sowohl nationale als auch internationale Reisepläne.
Für 20 Prozent der befragten Deutschen spielt die Inflation für ihre Reisepläne keine Rolle, 39 Prozent räumen ihr einen "mäßigen Einfluss" ein, heben aber hervor, bei der Buchung nicht in erster Linie auf niedrige Preise zu achten. Gleichwohl gaben 38 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer an, "mehr oder sehr viel mehr" Zeit in die Suche nach der günstigsten Unterkunft zu investieren als noch 2020. Damit achten die Deutschen aber deutlich weniger auf den Preis als Reisende in anderen Ländern: Insgesamt lag der Prozentsatz der Befragten, die diese Antwort gaben, bei 53 Prozent.
42 Prozent der befragten Deutschen gaben an, im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit höhere oder allgemein sehr hohe Erwartungen an Standards der Unterkünfte und Dienstleistungen zu haben. 80 Prozent bezeichneten es als wichtig oder sehr wichtig, Reservierungen kostenfrei ändern oder stornieren zu können.
Was US-Reisen von Europäern angeht, haben die Zahlen der Touristen nach Aussage von Chris Thompson, Geschäftsführer der Tourismusmarketingorganisation Brand USA, nach der Wiederöffnung des Landes im November 2021 "schneller als erwartet" wieder zugenommen, wie fvw berichtet. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung zeigt er sich optimistisch: Für 2022 rechnet er damit, dass bereits wieder zwei Drittel der Besucherzahl von 2019 erreicht wird, nachdem man ursprünglich mit der Hälfte gerechnet habe. Aufgrund aktueller Marktforschungsdaten seien für 2023 1,8 Millionen und für 2024 2,1 Millionen Touristen allein aus Deutschland zu erwarten. Somit werde bis 2024 oder 2025, wie vom Tourismusmarktforschungsunternehmen Tourism Economics prognostiziert, das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht werden. Manche Experten rechnen sogar mit einer noch schnelleren Markerholung.
Zudem sei Zahl der Reisetage, die europäische Besucher im Durchschnitt in den USA verbringen, von 13 auf 17 gestiegen. Entsprechend dieser Entwicklung wird die Zahl der Flugverbindungen zwischen der Alten und der Neuen Welt, die coronabedingt stark zusammengestrichen worden war, derzeit wieder ausgebaut. So kündigte die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines kürzlich an, im Sommer 2023 den Luftverkehr zwischen den USA und vier Städten in Deutschland und der Schweiz wieder aufzunehmen.