Unwetter in South Pasadena, Tampa-Bay-Region 2020
Bislang blieb Florida in diesem Winter von starken Unwettern verschont, angesichts der Wetterlage erhöht sich aber in den kommenden Wochen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Stürmen. (Foto © M Julian Photography/Shutterstock.com)
Mit Temperaturen knapp über 10 Grad Celsius erlebte Südflorida am vergangenen Sonntag laut NBC Miami den kältesten Morgen dieser Wintersaison. Angesichts von Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu über 40 Stundenkilometern gaben die Behörden in der vergangenen Woche Warnungen wegen der starken Brandung an den südfloridianischen Stränden aus.
Grund für das ungewöhnlich kalte, nasse und stürmische Wetter im Sunshine State in diesem Winter ist im Wesentlichen das Phänomen El Niño, das unter anderem mit einer Verstärkung des als Jetstream (Strahlströmung) bezeichneten Starkwindfeldes in der oberen Troposphäre (bis in etwa 15 Kilometern Höhe) einhergeht und daher zur Bildung von mehr Regenwolken führt. Laut ClickOrlando.com erwarten die Meteorologen, dass dieses Phänomen bis zum Ende des Winters anhält.
Kurzfristig wirken sich aber auch noch andere Faktoren auf das floridianische Wetter aus. So führte der schwache Jetstream zu einem starken Einstrom kalter arktischer Luft nach Florida. Ab dem 23. Januar ist jedoch damit zu rechnen, dass der polare Jetstream sich wieder verstärkt und die kalte Luftmasse zurück Richtung Kanada bewegt. Zugleich wird sich voraussichtlich über dem südwestlichen Atlantik und der Karibik ein Hochdruckgebiet bilden, das seinerseits dazu beitragen wird, warme Luft nach Florida zu befördern. Infolgedessen ist dort in den kommenden Tagen sogar mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen zu rechnen.
Ein anderer Faktor, der für diese Wetterentwicklung spricht, ist die gegenwärtige Phase der sogenannten Madden-Julian-Oszillation (MJO). Dabei handelt es sich um ein Zirkulationsphänomen der tropischen Atmosphäre, das einem 30 bis 60 Tage umfassenden Zyklus folgt. Die in den nächsten Wochen bevorstehende MJO-Phase führt in den östlichen USA typischerweise zu überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Mit dem Einstrom warmer Luft erhöht sich allerdings auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu schwereren Stürmen kommt.