Marco Island
Eine bei Urlaubern beliebte Destination im Collier County: die Barriereinsel Marco Island (Foto © SunflowerMomma/Shutterstock.com)
Von Januar bis Mai dieses Jahres stieg die Zahl der Touristen im Collier County im Vergleich zu 2021 laut Gulfshore Business um mehr als 5 Prozent. Allein im Mai lag der Zuwachs bei rund 8 Prozent. Zwar gab es im April bei den Hotelübernachtungszahlen einen Rückgang von über 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, doch insgesamt betrugen die Einnahmen der Hotels und Ferienwohnungsvermieter des Countys in dieser Zeit rund 1,5 Milliarden Dollar, was einer 20-prozentigen Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres entspricht.
Trotz dieser für die örtliche Tourismusbranche erfreulichen Entwicklung rechnen nach Angaben der Naples Daily News gemäß einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Downs & St. Germain Research allerdings 79 Prozent der Hoteliers in der Region für die Monate Juni, Juli und August mit einem Rückgang der Zimmerreservierungen gegenüber 2021. Zu den Gründen für diese Einschätzung zählen neben der Inflation und den damit zusammenhängenden Preissteigerungen bei Kraftstoffen, Flugtickets oder Mietautos, durch die sich man einer genötigt sehen dürfte, in puncto Reisen kürzerzutreten, auch die nun wieder stärkere Konkurrenz durch andere Urlaubsdestinationen: Galten im Sommer 2021 in US-Bundesstaaten wie Kalifornien oder New York im Unterschied zum Sunshine State noch verschiedene coronabedingte Restriktionen und Hygieneregeln, gehören diese inzwischen überall in den USA der Vergangenheit an (zumindest solange es keine neue dramatische epidemiologische Entwicklung gibt). Dazu kommt, dass die gegenwärtigen teils chaotischen Zustände an den Flughäfen mit langen Wartezeiten, verlorenem Gepäck, verspäteten oder ganz ausfallenden Flügen nicht wenigen die Lust an Reisen in fernere Gegenden verleiden dürften.
So gaben in einer im Juni durchgeführten Umfrage des Marktforschungsinstituts Longwood International unter US-amerikanischen Reisenden 41 Prozent der Befragten an, die derzeitigen hohen Benzinpreise hätten einen großen Einfluss auf ihre Entscheidung darüber, ob sie in den kommenden sechs Monaten verreisen werden. Im Mai waren es noch 32 Prozent. Für 36 Prozent verringern die gestiegenen Kosten für Benzin und Flugtickets die Wahrscheinlichkeit, dass sie in diesem Jahr noch eine Flugreise buchen werden. Cecil Pendergrass, Mitglied der County Commission des Lee County, sieht in den gestiegenen Benzinpreisen allerdings auch einen positiven Aspekt: Wie auch die gegenwärtige Flughafenmisere könnten sie seiner Ansicht nach auch dazu führen, dass mehr Floridianer im eigenen Bundesstaat Urlaub machen.