Naples Pier
Der Naples Pier vor seiner teilweisen Zerstörung durch Hurrikan Ian (Foto © SunflowerMomma/Shutterstock.com)
Nach einem Bericht der Naples Daily News wurden bereits im Oktober die Zugänge zu Bluebill, South Marco und Tigertail Beach wieder geöffnet, nachdem dort von dem Sturm aufgetürmter Schutt und entwurzelte Pflanzen entfernt worden waren. Im November folgten drei Zugänge zum North Gulf Shore und Vanderbilt Beach. In Naples können die Strandzugänge an der Via Miramar, am 1977 Gulf Shore Boulevard North, an der Central Avenue, der 5th Avenue South, der 9th Avenue South, der Broad Avenue South, am Pier, der 13th Avenue South sowie der 17 Avenue South wieder von der Öffentlichkeit genutzt werden. Auch der Tram-Shuttleservice zwischen dem Naples Grande Beach Resort und dem Clam Pass Park wurde wieder aufgenommen.
Die Behörden weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass trotz der Aufräumarbeiten noch immer gefährliche Glas-, Metall-, Holz- oder Plastikteile im Sand oder unter Wasser vorhanden sein könnten und mahnen Strandbesucher daher zur Vorsicht. Das Gesundheitsamt des Collier Countys warnt darüber hinaus vor der gegenwärtig wieder auftretenden Wasserblüte "red tide". Falls tote Fische im Wasser treiben, sollte man auf keinen Fall darin schwimmen.
Der über 300 Meter lange Naples Pier wurde laut Gulfshore Business bereits 2015 äußerlich umgestaltet, nachdem er schon zuvor nach anderen schweren Hurrikanen mehrmals hatte renoviert werden müssen. Angesichts der Tatsache, dass das hintere Ende des Piers, das 30 Prozent seiner Gesamtfläche ausmacht, durch Ian weitgehend zerstört wurde, steht nun eine erneute große Renovierung an, deren Kosten mit 6 bis 8 Millionen Dollar veranschlagt werden. Nach dem Wunsch des Stadtrats soll der Pier aber nicht einfach wiederaufgebaut, sondern in seiner Konstruktion verbessert werden, sodass er von zukünftigen Stürmen weniger in Mitleidenschaft gezogen und allgemein funktionaler wird.
Die zerstörten Pfahlkonstruktionen des hinteren Teils müssen vollständig erneuert, die noch vorhandenen repariert werden, sodass sie 15 bis 20 weitere Jahre halten. Da diese Pfähle aber bereits über 30 Jahre alt sind, wäre es in den Augen der beauftragen Ingenieursfirma besser und letztlich auch in finanzieller Hinsicht lohnender, sie ebenfalls durch neue zu ersetzen. Allein die Reparatur der Pfähle könnte über eine Million Dollar kosten. Ebenfalls vollkommen durch den Hurrikan zerstört wurden die dortigen, alternierend genutzten Verkaufspavillons und die Bodenabdeckung sowie die Holzkonstruktion darunter. Nach den Worten von Chefingenieur Josh Maxwell könnte nach Abschluss der ersten Renovierungsphase diese kommerziell genutzte Fläche wieder für Besucher geöffnet werden, während der restliche hintere Teil des Piers noch geschlossen bliebe, bis sämtliche Arbeiten abgeschlossen sind.
Um den Pier sturmfester zu machen, ohne dass dabei die Sicht auf das Meer zu stark beeinträchtigt wird, soll der Pier um rund 90 Zentimeter (3 Fuß) erhöht werden, die allerdings im Fall von Ian angesichts der durch ihn verursachten hohen Sturmflut nicht ausgereicht hätten, um alle Schäden zu verhindern. Ein kürzlich von der Baufirma Geis Companies vorgestelltes Designkonzept für den neuen Pier sieht außerdem ein größeres Angebot an Sitzplätzen, darunter Bänke mit Blick auf das Wasser, rund 3,5 Meter breite, ausluchtartige Anbauten und niedrigere Angelstege vor.