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Sehen und gesehen werden: das Clevelander. (Foto: © Clevelander)
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Viel Chrom am Ocean Drive. (Foto: © Henryk Sadura)
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Heiße Rhythmen in Mango's Tropical Cafe. (Foto: © Mango's Tropical Cafe)
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Gotham Steak Restaurant. (Foto: © Fontainebleau Miami Beach)
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Der LIV-Nightclub im Fontainebleau Hotel. (Foto: © Fontainebleau Miami Beach)
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Am Dachterrassen-Pool des Shore-Clubs. (Foto: © Morgans Hotel Group)
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Treffpunkt der Schönen und Berühmten: der SET Nightclub an der Lincoln Road. (Foto: © SET Nightclub)
In meiner Reisetasche der winzige blaue Triangelbikini, das Batik-Maxikleid und die Flip-Flops. Da in Miami Körperkult Programm ist, befinden sich selbstverständlich auch irgendwo die Turnschuhe und die Yoga-Girl-Lycras, die gerade so eng sind, dass sie sich noch angenehm weich auf der Haut anfühlen.
So bestückt checke ich mit den anderen im angesagten »The Shore Club« direkt am South Beach ein. Der sexy Rezeptionist macht gleich auf Sweet-Talk: »How was your flight?« Seine Kollegin lächelt zuckersüß wie Cupcake-Icing: »Hi there!«. Was man zu Hause als oberflächlich empfinden würde, kann man in Miami einfach nur genießen, ohne es je zu hinterfragen. »Hello. Very nice. Thanks for asking«, säuselt man zurück, auch wenn die Antwort schon niemanden mehr kümmert. Man schwimmt einfach mit auf der sonnigen Welle ohne dramatischen Tiefgang. So what?
Viel lieber wollen wir uns in der legendären Sky Bar mit Gin Tonic betrinken, während wir uns auf orientalischen Poufs räkeln und uns am Rooftop-Pool so knackig brutzeln lassen, wie es schon Popsängerin Jessica Simpson und Schauspielerin Tara Reid taten. Dabei treibt uns so ein klitzekleines Stückchen Luxus-Sehnsucht an, das seit unserer Ankunft ununterbrochen in unserer Magengegend kitzelt. Etwas Aufregendes erleben. Irgendetwas, nichts Konkretes.
Gegen unsere emotionale Überfütterung hilft ein handfester »Pork Belly Bun« mit gebratenem Kimchee-Reis im fast gleichnamigen Hipster-Lokal »Pubbelly«. Hier speist Lenny Kravitz, wenn er abends nach einem Konzert plötzlich Heißhunger verspürt. Nichts für Ovo-Lacto-Vegetarier, auch nicht unbedingt glamourös, eher tapasbudenmäßig entspannt, aber saulecker. Danach stoppen wir beim »Blooms«, wo wir uns einen eisgekühlten »Ring of Fire« ordern: »Chin-Chin!«.
Für unsere Tour in Miamis Nachtleben haben wir einen richtigen Plan gemacht. Wir konnten uns einfach nicht auf einen einzigen Club einigen. Bestens, besuchen wir eben vier! Wir freuen uns auf's »LIV at the Fontainebleau«, die Nummer vier der »US Nightclub & Bar Top 100 Liste 2013«.
Erst im vergangenen Januar verbrachte Leonardo DiCaprio im LIV eine wilde Partynacht, nachdem man ihm zuvor im »Gotham« Steak auftischte. Stars wie Leo schwören auf Miamis trendige, durchdesignte Szenetempel. Wären wir dort gewesen, wir hätten ihn bei seinem Besuch im »Baoli South Beach« umschwärmt, dass er für die acht Kumpels um ihn herum gar nicht mehr zugänglich gewesen wäre. Mehr als eine Flasche Dom Perignon hätten wir mit dir geleert, Leo. Vielleicht dieses Mal? An diesem Abend? In Miami sind solche Träume erlaubt. Nirgendwo anders ist man ihnen so nah wie hier in der heißesten Sunshine-Stadt der USA.
Einen längeren Spaziergang weiter im »Mango's Tropical Cafe« auf dem Ocean Drive dürfen wir keine Dekadenz und A-Stars erwarten. Hier wird schlicht die pure Lebensfreude, die aus Südamerika nach Miami herüberschwappt, reflektiert: Rassige Frauen mit Latte-Macchiato-Teint in knappen Leoröckchen mit übervollen Lippen bewegen neben uns ihre Popos, dass wir nicht wissen, ob wir vor Spannung hinschauen oder vor Neid und Scham auf die schlichten Holztische starren sollen. Die Luft ist stickig und schwül, die Wände sind auf beiden Etagen mit tiefgrünen Dschungelmotiven bepinselt. Von allem gibt es ein bisschen zu viel – zu viel Hitze, zu viel Sex, zu viel Dunkelheit. Trotzdem oder gerade deswegen ist das Mango's eine der bestbesuchten Bars Floridas.
Ein paar Blocks weiter hocken wir uns an einen freien Tresen des »Clevelander«. Eine flackernde Neonröhre hüllt uns in pinkfarbenes Licht. Dagegen kontrastiert der blauschwarze Nachthimmel. »Wow!«. Während wir an unseren minzigen Mojitos sippen, schauen wir auf die vorbeicruisenden Cabrios, aus denen Mädchen in Achtzigerjahre-Hotpants und -Tanktops herauskreischen und Jungs mit Basecaps cool zu uns hinübernicken. Vor dem Eingang rattern einige unfassbar durchtrainerte Inlineskater vorbei.
Trotz voranschreitendem Beschwipstseins lassen wir uns vom Nachtleben weitertreiben. Wir landen schließlich im »SET«. Miamis Nightclub König Michael Capponi schmeißt hier regelmäßig sensationelle Motto-Parties: »Bahamian«, »Aviator« oder »Eyes Wide Shut« basierend auf dem erotischen Blickbuster mit Tom Cruise und Nicole Kidman. Als trügen wir eine venezianische Maske wie Tom und Nicole, die uns jemand ganz anderes sein lässt, hiphoppen wir völlig entkrampft über die Tanzfläche. Ein Zustand, für den es für mich nur einen Namen gibt: »Miamination«.
Miamination Adressen
Pubbelly
Asia-Fusion-Gastropub
1418 20th Street, Miami Beach
Menü und Öffnungszeiten unter
Bloom Wynwood
Tipp: Dim Sum! »Bloom Veggie Spring Roll« mit
Tamarind Sauce ab 4 Dollar und japanische Pizza
Okonomiyaki mit Ente und Soba Nudeln für
15 Dollar. 2751 N. Miami Avenue, Miami
Le Baoli
Voilà! In Cannes und New York ein
Riesenerfolg, in Miami der Lifestyle-Bringer.
1906 Collins Avenue, Miami Beach
Gotham Steak
Best Steakhouse 2009, AAA Four Diamond Award,
über 500 Weine zur Wahl ...Noch Fragen?
4441 Collins Avenue, Miami Beach
www.fontainebleau.com/web/dining/gotham_steak
SET Nightclub
Luxus-Nachtclub mit Starpotenzial
320 Lincoln Road, Miami Beach
LIV at Fontainebleau
Bester VIP Bereich in Town, höchste Celebrity-Dichte
4441 Collins Avenue, Miami Beach
Mango's Tropical Cafe
Hot! Hot! Hot!
Happy-Hour Montag-Freitag von 11:45
bis 18 Uhr. Jeden Sonntag Livemusik (latein-
amerikanisch) und Tropicana Show
900 Ocean Drive, Miami Beach
The Shore Club
Stylishes Luxushotel, viele Promi-Gäste,
Zimmer ab 239 Dollar
1901 Collins Avenue, Miami Beach
Clevelander
Eine Ocean-Drive-Ikone seit 70 Jahren
1020 Ocean Drive, Miami Beach