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Nach Investoren aus Südamerika und Europa spielen nun auch Käufer aus dem Nahen Osten verstärkt beim Miami-Monopoly mit.. (Foto: © cate_89)
In den zurückliegenden 18 Monaten lag Miami im Hinblick auf Investitionen in Gewerbeimmobilien aus Ländern des Nahen Ostens weltweit an 10. Stelle, wie The Real Deal unter Bezugnahme auf die CBRE-Studie berichet. Innerhalb der USA war das finanzielle Engagement aus diesen Ländern lediglich in den Städten Atlanta (852 Millionen Dollar), Washington D.C. (861 Millionen Dollar), Los Angeles (999 Millionen Dollar) und New York City (6,8 Milliarden Dollar) größer.
Der Grund für die starke Zunahme der Investitionen aus Ländern wie Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt vor allem in den dortigen staatlichen Investmentfonds, die zur Diversifizierung ihrer Anlagegüter angesichts des günstigen Dollar-Wechselkurses vermehrt in US-amerikanischen Immobilienmärkten aktiv werden. Zu den prominentesten Immobiliendeals in Miami zählte in jüngster Zeit etwa der Verkauf des ehemaligen Hotels Viceroy Miami für 64,5 Millionen Dollar an eine katarische Gesellschaft, die es der Starwood-Hotelmarke W Miami einverleibte. Ein anderes Beispiel ist der neu errichtete Apartmentkomplex Modera Town Center in Miramar, der vom Entwickler Mill Creek Residential für 120 Millionen Dollar an eine in New York ansässige Firma verkauft wurde, hinter der die kuwaitische Finanzgesellschaft Kuwait Finance House steht. Die kürzlich eingerichtete direkte Flugverbindung zwischen Miami und Katar könnte dazu beitragen, die Investitionen aus dieser Region in Miami weiter zu erhöhen.
Gemäß einem Bericht des Wall Street Journal hat sich Miami zudem in jüngster Zeit zu einem beliebten Markt für wohlhabende Immobilienkäufer aus der Türkei entwickelt. Demnach werden derzeit rund 5 Prozent der Einheiten in Luxusimmobilienkomplexen noch in der Fertigstellungsphase an türkische Kunden verkauft. Nach Schätzungen von Immobilienmaklern liegt die Zahl der türkischen Staatsbürger, die zumindest zeitweise in Miami residieren, mittlerweile bei etwa 10000. In Anpassung an diese Entwicklung wurde in diesem Jahr ein neu gebautes türkisches Konsulat in Miami eröffnet. Bereits seit dem vergangenen Herbst bietet Turkish Airlines tägliche Direktverbindungen zwischen Istanbul und Miami an. Nachdem wohlhabende Türken in der Vergangenheit ihre Zweitwohnsitze vor allem in London und Südfrankreich erworben hatten, betrachten viele neuerdings Immobilien in den USA als sichereres Investment. Hintergrund dieses Trends ist neben der Unsicherheit durch Terrorattacken in Europa und dem jüngsten Putschversuch in der Türkei auch der Wertverlust der türkischen Lira, der Investitionen im als relativ stabil angesehen Dollar attraktiv erscheinen lässt.