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Farbenprächtig, individuell und sündhaft teuer: Die Anwesen auf Star Island lassen keine Wünsche offen. (Foto: © Florida Sun Magazine 2/07)
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Nahe am Wasser gebaut - eine Luxus-Villa auf Star Island. (Foto: © Florida Sun Magazine 2/07)
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Von den großzügig angelegten Terrassen haben die Bewohner Fisher Islands nach Westen hin einen uneingeschränkten Blick auf die Skyline von Downtown Miami. (Foto: © Florida Sun Magazine 2/07)
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Auf Miamis Nobel-Inseln werden Klasse und Stil besonders groß geschrieben. (Foto: © Florida Sun Magazine 2/07)
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Das Haus des deutschen Immobilien-Moguls Thomas Kramer auf Star Island. (Foto: © Florida Sun Magazine 2/07)
Es ist nicht leicht, die südwestlich von Miami gelegene Luxusinsel Fisher Island zu besuchen – man muss schon einen der Bewohner kennen, um einmal einen Blick auf die Residenzen von Miamis Geldadel zu erhaschen oder gar zu einem der luxuriösen Empfänge oder einer schicken Vernissage auf der Insel geladen zu werden. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen von 236.238 Dollar ist Fisher Island das reichste Fleckchen Erde Nordamerikas – durchaus verständlich, dass Außenstehende nur mit persönlicher Einladung Zutritt haben.
Zunächst einmal muss man am 60 Mann (pro Schicht!) starken Sicherheitsdienst vorbei, um überhaupt auf die Fähre gelassen zu werden – der einzige Zugangsweg zur Insel, es sei denn man besitzt eine Yacht und dockt diese an einem der beiden Fisher-Island-Yachthäfen an (auch dies funktioniert nur mit Erlaubnis). Es fühlt sich ein bisschen so an, als besuche man die Königin von England, wenn man zwischen all den Bentleys, Porsches und langgestreckten Limousinen an der Rampe steht und dem seriös-pflichtbewussten, bewaffneten Wachpersonal den Personalausweis vorzeigt. Schon ein imposanter Anblick, wenn man dann von South Beach aus über die Biscayne Bay gen Fisher Island schippert, und sich die allesamt im maurischen Stil errichteten Villen in den blauen Himmel recken.
Hat man es also einmal geschafft, sich Zutritt zu verschaffen, stehen dem Besucher neben dem Anblick der momentan 692 Residenzen auch Tennis- und Golfplätze, Restaurants, elegante Shops sowie pedantisch gepflegte Strände mit extra aus den Bahamas importiertem, weißem Sand zur Verfügung. Außerdem kann man im exklusiven Hotel »Fisher Island Club«, dem ehemaligen Anwesen des Milliardärs William K. Vanderbilt, für 400 bis 1500 Dollar nächtigen. Vanderbilt tauschte Fisher Island zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegen die Luxusyacht von Insel-Namensgeber und Unternehmer Carl Fisher ein, der das Eiland jahrelang als Familienresidenz nutzte. Bis Mitte der sechziger Jahre waren verschiedene amerikanische Milliardärsfamilien Besitzer von Fisher Island. Nachdem die Insel danach 15 Jahre lang unbewohnt blieb, startete in den achtziger Jahren der Luxusimmobilienboom.
Auch deshalb ist die exklusive Insel Zweit- oder Drittwohnsitz für so manche Berühmtheit. Arnold Schwarzenegger, Paul Newman, Demi Moore, Boris Becker, Mel Brooks und Jack Nicholson, um nur ein paar zu nennen, wohnen oder wohnten hier. »Auf Fisher Island leben Menschen aus 40 verschiedenen Nationen«, erklärt die Immobilienmaklerin Phyllis Winick von Fisher Island Real Estate. »Und es ist keineswegs so, dass hier nur ehemalige Top-Manager und Celebrities leben. Es gibt durchaus auch junge Familien mit Kindern, die sich auf Fisher Island niedergelassen haben.« Allerdings wohl nur solche mit dem nötigen Kleingeld. Winick hat gerade den luxuriösen Appartementkomplex Palazzo del Sol mit Blick auf den Atlantik, die Biscayne Bay und die Skyline von Miami im Angebot. Wohnungen sind hier ab rund fünf Millionen Dollar zu haben und somit die derzeit günstigste Eintrittskarte ins Inselparadies, aber dennoch nicht gerade ein Schnäppchen.
Star Island, schräg gegenüber von Fisher Island unweit von South Beach gelegen, beherbergt nicht minder viele Promis. Gangster-Ikone Al Capone kaufte sich hier schon in den zwanziger Jahren ein schmuckes Häuschen. Auf dem durch eine Brücke mit dem Festland verbundenen Star Island befinden sich optisch weitaus exzentrischere Mansions, die – im Gegensatz zu den einheitlich in Terrakotta gehaltenen Fisher-Island-Villen – einen individuellen Touch und extravagantes Design aufweisen. Die Baustile reichen vom romantischen Dornröschenschloss über moderne Trutzburg bis hin zum verspielten Alice-im-Wunderland-Haus oder dem goldverzierten Schloss aus tausendundeiner Nacht. Auch hier bewacht ein Security-Dienst die Bewohner, aber es ist schon einfacher, sich Zutritt zu verschaffen und durch die schweren eisernen Tore hindurch die Architektur, Gärten und Exklusivität der Anwesen zu bewundern. Blicke erhaschen kann man übrigens auch vom Wasser aus, wenn man sich ein Ticket für eine »Celebrity-Rundfahrt« kauft oder mit dem eigenen Bötchen um die Insel schippert. Ob man dabei auch Prominente zu Gesicht bekommt? – Einfach mal ausprobieren! Gloria Estefan, Sean »P. Diddy« Combs, Shaquille O'Neal und Rosie O'Donnell zählen zu den Star-Island-Stars.
Eines der teuersten Anwesen der USA befindet sich hier auf der Insel und gehört sogar einem Deutschen: dem Multimillionär und Lebemann Thomas Kramer. »Forbes Magazine« listete es im Jahr 2005 auf Rang sieben der zehn teuersten zum Verkauf stehenden Häuser des Landes. Kramers Verkaufspreis liegt derzeit bei 50 Millionen Dollar – das hat ihm jedoch bisher niemand geboten. Das architektonisch vielseitige Gebäude beherbergt insgesamt 13 Schlafzimmer auf über 600 Quadratmetern Wohnfläche. Die Wände der Bibliothek sind in Seide ausgekleidet. Ein gut gefüllter Weinkeller sowie fingerabdruckgeschützte Waffen- und Safe-Räume runden den Luxus ab. Eine eher in Nachtclubs übliche Nebelmaschine sorgt für ungestörte Partymomente im Garten. Filmregisseur Michael Mann nutzte Kramers Supervilla, um Szenen für die Filmversion der Kultserie »Miami Vice« zu drehen.
Nicht ganz so pompös, jedoch ebenfalls in Millionen schweren Villen wohnt man auf der nicht weit entfernten Vierer-Inselgruppe »Sunset Islands«. Tennis-Ass Anna Kournikova und die Musik-Ikonen Enrique Iglesias und Shakira sind hier zu Hause. Und sorgen dafür, dass Miamis Promi-Inseln auch weiterhin die Aura des Besonderen umweht. Und des besonders teuren...