1 von 2
2 von 2
Mutig oder meschugge? Diese beiden Herren haben sich mitten im Hurrikan zu einem Spaziergang entschlossen. (Foto: © Florida Photographic Collection/State Archives of Florida)
Eine ziemlich wilde Dame, diese Betsy: Mit Windgeschwindigkeiten von 205 km/h krachte sie am Morgen dieses Spätsommertages auf Florida, das Auge traf Key Largo mit voller Wucht, ehe sich der Sturm erst auf den Upper Keys austobte und dann über die Florida Bay Richtung südliche Golfküste weiterzog. Selbst im einhundert Meilen weiter nördlich gelegenen Palm Beach brachte die stürmische Lady Hunderte von Segeljachten zum Kentern.
Als man am Ende alle Trümmer zusammengeschoben und alle Scherben aufgefegt hatte, summierten sich die Schäden allein in den USA auf 1,425 Milliarden Dollar – und das noch nicht »inflationsbereinigt«, wie Statistiker es gerne errechnen. Der Wirbelsturm ging dementsprechend als »Billion Dollar Betsy« in die Geschichte ein. Doch der traurige Rekord sollte nicht lange halten: Schon vier Jahre später übertraf Hurrikan »Camille« die damalige Schadenssumme. Heute nimmt Betsy in der Rangliste der teuersten Wirbelstürme in der US-Geschichte den 27. Platz ein. Unangefochten an der Spitze der düsteren Statistik liegt »Katrina« aus dem Jahre 2005 mit einer Schadenssumme von 47,424 Milliarden Dollar.
Derlei Zahlen dürften unsere beiden wagemutigen – oder doch wohl eher grob fahrlässigen – Spaziergänger in diesem Moment herzlich wenig beschäftigt haben. Eher, wie man sich mit wild flatternden Hosenbeinen vor herumfliegenden Kokosnüssen und Palmwedeln in Sicherheit bringt. Und das möglichst schnell.