Der Instinkt-Unternehmer
Hans-Joachim Krause leistete mit seinem »The Palms South Beach« Pionierarbeit.
Zufriedenes Lachen. Weil man sich schon mal entspannt zurücklehnen kann, wenn man so viel richtig gemacht hat im Leben. Angefangen hat alles im Jahre 1965, als Hans-Joachim Krause ein kleines Reiseunternehmen in Düsseldorf gründete, das Pakete für US-Touristen schnürte, die zur Loreley wollten, nach Neuschwanstein und ins Hofbräuhaus. Irgendwann organisierte er dann auch Rundreisen für Europäer in die Vereinigten Staaten, rief einen Informationsdienst für Reisebüros auf beiden Seiten des Atlantiks ins Leben.
Aber irgendwie steckte auch immer ein Hotelier in diesem brillanten Unternehmer – und deshalb kaufte er 1985 sein erstes Hotel auf Mallorca. Sechs Jahre später dann übernahm er das »Sea Isle Hotel« in Miami Beach, das später in »The Palms South Beach« umbenannt wurde. »Damals war Miami, was die Ausstattung mit hochklassigen Hotels angeht, noch ein ziemlich weißer Flecken auf der Landkarte«, erinnert er sich. Ein paar Jahre später bewies Krause mit der Übernahme des Art-déco-Palastes »National Hotel« erneut ein goldenes Näschen für touristische Trends – und für gute Geschäfte.
Im Frühjahr dieses Jahres verkaufte er das National, »weil der Käufer mit seinem Angebot meine Schmerzgrenze erreichte«, wie er lachend sagt. Seither konzentriert er sich – neben einigen unternehmerischen Investments – gemeinsam mit Gattin Ursula und den beiden Töchtern Nicola Meyer und Katja Janzon vornehmlich auf den Betrieb des Palms-Hotels. »Zwei, drei Stunden bin ich morgens meist hier, um nach dem Rechten zu sehen«, sagt er. Bei aller Größe – das Hotel verfügt immerhin über 243 Gästezimmer – schafft man es, den Gästen den persönlichen Service eines Boutique-Hotels zu bieten.
Das Palms verströmt die legere Vornehmheit eines tropischen Anwesens. Besonders der Garten ist ein Hort der Ruhe und Meditation inmitten des lebendigen Treibens von Miami Beach: Exotische Orchideen und geheimnisvolle Bromelien gedeihen im Schatten von Silberpalmen und wuchtigen Strelitzien, Gäste entspannen in bequemen Schaukelstühlen und lassen sich bei einem erfrischenden Drink die Brise vom Atlantik um die Nase wehen.
»Miami Beach ist als Hotelstandort einfach nicht zu übertreffen«, sagt Hans-Joachim Krause mit fester Überzeugung. »Sie haben hier karibisches Flair gepaart mit dem aufregenden Ambiente einer pulsierenden Metropole – was will man mehr?« Man spürt, dass der Mann seinen neuen Lebensmittelpunkt längst nicht mehr nur aus Sicht des Unternehmers sieht. Sondern immer mehr auch aus der des Genießers.
The Palms South Beach
3025 Collins Avenue
Miami Beach
Telefon (305) 534-0505
http://www.thepalmshotel.com/
Preise: ab 175 Dollar pro Nacht/Doppelzimmer
Der Wellness-Manager
Matthias Kammerer ist mit dem »Canyon Ranch Living« auf einer Wohlfühl-Mission.
In seinem Reich wird es keine Coca-Cola geben. Marlboro sowieso nicht. Wäre gänzlich gegen die Philosophie des Hauses. Denn wenn 2008 der Hotel-Condominium-Komplex »Canyon Ranch Living« in Miami Beach eröffnet, rückt man nicht deshalb von seinen Überzeugungen ab, nur weil man statt in der Wüste Arizonas und den Wäldern Massachusetts nun auch an einem der hippsten Orte Amerikas angekommen ist. »Wir wollen ja gerade beweisen, dass unser Konzept auch in dieser urbanen Umgebung funktioniert«, sagt Matthias Kammerer, der deutsche General Manager dieses ambitionierten Projekts.
Canyon Ranch wurde 1979 von Mel Zuckerman gegründet – damals, als Dinge wie Wellness, Aromatherapie und Ayurveda noch als esoterische Spinnereien galten. Zuckerman hingegen war von der Idee überzeugt, dass sich Wohlbefinden nicht nur auf den gelegentlichen Saunagang oder hie und da eine Massage beschränken soll. Für ihn bedeutet »Wellness« eine Lebenseinstellung. Und insofern ist das Programm, welches den Gast bei Canyon Ranch erwartet, durchaus strikt und hat gelegentlich etwas Missionarisches: Schlafyoga, Ernährungsumstellung, Entschlackung, Meditation – es geht hier um nichts weniger als die Befreiung von Alltagsgewohnheiten und industrieller Ernährung.
Raus mit den Konservierungsmitteln und Farbstoffen, weg mit Zucker und Fett. Alles, um Körper, Geist und Seele wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Matthias Kammerer soll den gestressten Yuppies von Miami Beach den ganzheitlichen Wellness-Ansatz nahebringen. Dafür hat man das zwanzig Jahre lang leer stehende »Carillon Hotel« gekauft und zwei weitere Komplexe rechts und links von diesem einstigen Prachtexemplar des »Miami Modern Style« hochgezogen. Rund 600 Millionen Dollar kostet der Neu- und Umbau, am Ende werden 580 luxuriöse Einheiten entstehen, von denen knapp 150 in den Hotelbetrieb gehen.
Für Kammerer, der sein Handwerk in der Schweiz erlernte, in Ägypten und Anguilla namhafte Hotels leitete und zuletzt für die Sonesta-Gruppe das »Sonesta Beach Resort Key Biscayne« führte, ein Traumjob. »Die hätten mich wohl nie als Managing Director angestellt, wenn ich nicht 100 Prozent mit der Philosophie übereinstimmen würde«, schmunzelt er. Praktisch, dass er schon immer eine gewisse Affinität zu Florida im Besonderen und Miami im Speziellen hatte. »Meine zwei Söhne gehen hier inzwischen zur Schule, meine Frau fühlt sich sehr wohl – für jemanden in meinem Job ist es selten, dass alles so prima zusammenpasst.«
Canyon Ranch Miami Beach
6901 Collins Avenue
Miami Beach
Telefon (305) 514-7999
http://www.canyonranch.com/
Der Glamour-Direktor
Günter Richter kreiert mit dem »Regent Bal Harbour« eine absolute Top-Destination.
Hätte er sich wohl niemals träumen lassen, damals als er Mitte der sechziger Jahre als junger Mann vor dem »Waldorf-Astoria« in New York stand und sich sagte: »Hier will ich eines Tages mal arbeiten!« Dass er zehn Jahre später General Director des wohl berühmtesten Hotels der Welt sein würde. Tolle Karriere. Aber eine, die auf einer soliden Ausbildung – Günter Richter ist Absolvent der renommierten Hotelfachschule in Heidelberg – und harter Arbeit beruhte. »Der Höhepunkt war natürlich das Jahr 1976, als Amerika seinen 200sten Geburtstag feierte«, erinnert sich Richter fast ein bisschen wehmütig.
»Damals waren neben Präsident Ronald Reagan unter anderem auch die Königin von England und das Kaiserpaar von Japan im Waldorf zu Gast – und ich hatte zu allen persönlichen Zugang.« Eine Laufbahn mit deutlichem Glamour-Faktor also. Auch in den folgenden Jahren, als der gebürtige Dresdner allererste Adressen sammelte: »The Stanhope« und »Swissôtel New York«, »The Palmer House« in Chicago, »Hotel Bel-Air« in Los Angeles, das »Grand Bay Hotel« in Miami und »The Mansion on Turtle Creek« in Dallas. Zuletzt war er als Direktor des »St. Regis« in New York City tätig.
Jetzt also wieder Miami, »wo ich immer schon ein Appartement besessen habe, um an meinen wenigen freien Wochenenden mal auszuspannen«. Als General Manager zeichnet Günter Richter für die bevorstehende Eröffnung des »The Regent Bal Harbour« verantwortlich. Alles vom Feinsten, wie gehabt: Der 124 Gästezimmer und 123 Residenzen und Condominiums umfassende Turm verspricht, selbst in der inzwischen durchaus opulenten Luxus-Hotellerie von Miami Beach neue Maßstäbe zu setzen.
Das Design ist asiatisch inspiriert, viel Bambus und Orchideen (eine Verbeugung vor den asiatischen Wurzeln der Regent-Gruppe), Skulpturen von Guy Dill und Gemälde von Darren Waterston vervollständigen das noble Ambiente. Condominium-Besitzern und Gästen wird jeder nur erdenkliche Luxus geboten, inklusive des »Guerlain Spas«, der ersten Dependance der französischen Nobelmarke in Nordamerika. »Das Bal Harbour Village hat international einen einmaligen Ruf als mondänes Shopping-Paradies«, sagt Günter Richter. »Mit dem Regent Bal Harbour erhält der Ort nun endlich auch eine adäquate Hotel Destination, die den herausragenden Status reflektiert.«
Natürlich sei die Eröffnung eines Hotels für einen Manager immer eine besondere Herausforderung. »Aber Sie haben da natürlich ganz besonders die Möglichkeit, dem Haus Ihren eigenen Stempel aufzudrücken«, so Richter. Und dass man ausgerechnet einem Deutschen diese Aufgabe anvertraut, ist für ihn auch keine Überraschung: »Im Organisieren sind wir letztlich doch immer noch Weltmeister!«
The Regent Bal Harbour
10295 Collins Avenue
Telefon (305) 866-2121
www.regenthotels.com/balharbour
Der Promi-Gastgeber
Hansjörg Meier kümmert sich im »The Setai« um das Wohl der Reichen und Schönen.
Im Prinzip könnte man hier alle Stars und Sternchen treffen, wenn man es drauf anlegen würde. Madonna, Boris Becker, Janet Jackson – sie alle sind schließlich regelmäßig Gast im »The Setai«. Und Hansjörg Meier könnte wohl auch so manche Geschichte über seine illustre Kundschaft erzählen. Als General Manager ist es schließlich sein Job, die Vorlieben und Marotten seiner Kunden genauestens zu kennen. Tut er aber nicht. Weil er zum einen natürlich zur Verschwiegenheit verpflichtet ist.
Und weil er zum anderen als Schweizer ohnehin nicht zur Geschwätzigkeit neigt. Noblesse oblige – auf Zürcher Art. Und so glänzt The Setai selbst als Star – mit seinem 40 Etagen umfassenden Glasturm, dem behutsam renovierten ehemaligen »Dempsey Vanderbilt Hotel« als Bindeglied zur Art-déco-Meile, einem Innenhof, der die Ruhe eines Zen-Klosters ausstrahlt, einem Restaurant mit chinesisch-indisch-thailändischer Fusion-Küche sowie einer absolut umwerfenden Pool-Landschaft. Das Schwesterhotel des berühmten »The Datai« in Langkawi und des »The Chedi« in Muscat liegt direkt am feinsandigen Strand von South Beach – und setzt seit anderthalb Jahren neue Maßstäbe im Hinblick auf innovatives Design. Die internationale High Society zählt längst zur Stammkundschaft. Natürlich steht niemand anderes als der asiatische Hotel-Guru Adrian Zecha hinter dem Konzept.
Das sieht man schon an der puristisch modernen Bauweise, die auf unnachahmliche Weise edle Materialien mit einem asiatisch anmutenden Stil vereint: Bäder wie Skulpturen, Pools in Schwarz, Stoffe nur in den Farben Schiefer, Stein, Weiß und Grau. Doch dank Hans Jenni, dem Partner von Zecha, und natürlich Hansjörg Meier steckt auch eine ganze Menge Schweiz in diesem neuen Hoteltempel von South Beach. »Ich gebe zu, ich habe mir gleich nach der Eröffnung einige Direktoren aus der Schweiz und Deutschland geholt«, bestätigt Meier. Nicht etwa, weil er Heimweh gehabt hätte. Dafür war er schon zu lange für die »General Hotel Management« (GHM) in Asien tätig.
Im »The Legian« auf Bali etwa und anderen exklusiven Destinationen. »Aber vielleicht verstehen wir von perfekt abgestimmter Spitzen-Hotellerie doch ein bisschen mehr als andere«, sagt Meier mit einem Lächeln. Und wenn man ein Konzept wie The Setai zum ersten Mal auf dem nordamerikanischen Kontinent bewähren will, braucht es halt die beste Hilfe, die man bekommen kann. Das ist der Hotelier Hansjörg Meier seinen prominenten Gästen (und allen anderen) schließlich schuldig.
The Setai
2001 Collins Avenue Miami Beach Telefon (305) 520-6000
Preise: ab 475 Dollar pro Nacht/Doppelzimmer
http://www.setai.com/