Grüner Leguan in Florida
Reagieren sehr empfindlich auf niedrige Temperaturen: die durch den Menschen in Florida verbreiteten Grünen Leguane. (Foto © Jillian Cain Photography/Shutterstock.com)
Nach einem Bericht von abc News fiel das Thermometer laut dem US-Wetterdienst National Weather Service am Samstagmorgen in West Palm Beach auf 3 Grad Celsius. In der Region von Sarasota lagen die Temperaturen in den vergangenen Tagen nachts unter 0, am frühen Sonntagmorgen wurde in Südflorida laut der BBC sogar eine Tiefstemperatur von –4 Grad gemessen. Damit war es dort so kalt wie seit über zehn Jahren nicht.
Was für wärmeverwöhnte menschliche Einwohner des Sunshine State schlimmstenfalls bedeutet, Flip-Flops, Bermudas und Hawaiihemd für einige Wochen gegen solides Schuhwerk, lange Hosen und eine dicke Jacke einzutauschen, hat für manche vierbeinige und wechselwarme Floridianer weit dramatischere Folgen: Die als invasive Art hier heimisch gewordenen Grünen Leguane (Iguana iguana) verfallen bei Temperaturen unter 4 Grad Celsius in eine Kältestarre, was dazu führt, dass in den Bäumen sitzende Echsen unvermittelt zu Boden fallen.
Die im Prinzip recht robusten Reptilien ziehen sich dabei in der Regel keine ernsten Verletzungen zu, sodass bei den meisten von ihnen, sobald die Sonne für höhere Temperaturen sorgt, der Stoffwechsel rasch wieder hochgefahren wird und sie davon trotten, als wäre nichts gewesen. Unter Bäumen wandelnde Zweibeiner sollten allerdings darauf achten, dass ihnen nicht unversehens einer der Leguane auf den Kopf fällt, die in extremen Fällen inklusive Schwanz immerhin über zwei Meter lang und über 10 Kilogramm schwer werden können.
Ebenfalls sehr kälteempfindlich sind die in Zentralflorida angebauten Zitrusfrüchte. Zur Vermeidung von Ernteausfällen setzen die Farmer bei niedrigen Temperaturen daher die in den Hainen installierten Bewässerungssysteme in Gang, die dafür sorgen, dass die Bodentemperatur rund um die Pflanzen bei über 20 Grad liegt. Infolge der großen Kälte führte das verdampfende Wasser laut Wesh 2 in einer Plantage in Umatilla im Lake County zur Bildung von Eiszapfen an den Orangen. Für die Farmer ist das jedoch ein gutes Zeichen, da dies bedeutet, dass die Temperaturen rund um die Früchte nur bei etwa – 1 Grad liegen. Ernsthafte Ernteausfälle sind dagegen erst zu erwarten, wenn die Temperaturen für längere Zeit unter – 4 Grad fallen.