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Hurrikanvorbereitung in Miami Beach 2017
Alljährliche Routine in Florida: die Vorbereitung auf einen Hurrikan – in diesem Fall auf Irma in Miami Beach 2017 (Foto © Mia2you/Shutterstock.com)
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Hurrikan vor Amerika
Laut den Meteorologen besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Florida in diesem Jahr wieder von außergewöhnlich vielen starken Wirbelstürmen und Hurrikanen heimgesucht wird. (Foto © Limbitech/Shutterstock.com)
Laut der aktuellen Vorhersage der US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ist in dieser atlantischen Sturmsaison, die offizielle vom 1. Juni bis zum 30. November dauert, mit insgesamt 15 bis 21 schweren, mit einem Namen versehenen Tropenstürmen zu rechnen. Darunter werden sieben bis zehn Hurrikane sein, von denen drei bis fünf mindestens Kategorie 3 der fünf Kategorien umfassenden Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala angehören. Dabei handelt es sich um Stürme mit Windgeschwindigkeiten zwischen 178 und 208 Kilometer pro Stunde. Wie USA Today feststellt, hat die Behörde ihre Prognose vom Mai damit leicht nach oben verschoben, in der sie noch von 13 bis 20 benannten Stürmen und sechs bis zehn Hurrikanen ausging.
Bisher traten seit Anfang Juni bereits fünf Stürme über dem Atlantik auf, denen die Ehre zuteilwurde, mit einem Namen versehen zu werden, darunter Hurrikan Elsa der Kategorie 1 (119 bis 153 Stundenkilometer), der Anfang Juli auf die Westküste Floridas traf. Der langjährige Durchschnitt liegt bei zwei benannten Tropenstürmen bis Anfang August. Wie die Washington Post schreibt, ist insbesondere im August mit einer Reihe weiterer starker Stürme zu rechnen.
Nach Aussage von Matthew Rosencrans, Leiter der mit der Vorhersage von Hurrikanen befassten Meteorologengruppe am Klimaprognosezentrum (Climate Prediction Center) der NOAA, begünstigt eine gegenwärtig zu beobachtende Mischung von mit einander wechselwirkenden ozeanischen und atmosphärischen Bedingungen generell eine überdurchschnittlich starke Sturmaktivität während der verbleibenden atlantischen Hurrikansaison. Dazu zähle auch eine mögliche Rückkehr des Wetterereignisses La Niña, bei dem es durch eine Verstärkung der Passatwinde zu einer markanten Abkühlung des Wasser im tropischen Pazifik kommt, was oft zu einer Verstärkung der Hurrikanaktivität führe.
Verringerte vertikale Windscherungen (plötzliche Richtungs- und/oder Geschwindigkeitsänderungen des Windes) und ein verstärkter westafrikanischer Monsun trügen ebenfalls zu einer Verstärkung der atlantischen Sturmaktivität bei. Lag die Wassertemperatur an der Küstenlinie des Golfs von Mexiko bis vor Kurzem noch ein bis zwei Grad unter der in dieser Jahreszeit gemessenen Durchschnittstemperatur, liegt sie nun im gesamten Golf ein oder zwei Grad über dem Durchschnitt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung tropischer Zyklone, für die solche Wassererwärmungen eine wichtige Grundbedingung sind. Angesichts all dieser Faktoren und der bisherigen Sturmaktivität beziffert Rosencrans die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Jahr wieder überdurchschnittlich viele tropische Wirbelstürme auftreten werden, mit 65 Prozent. Allerdings werde sich das Wasser des Atlantiks in diesem Jahr voraussichtlich nicht so stark erwärmen wie während der Rekordsaison 2020, als nicht weniger als 30 mit Namen versehene Stürme gezählt wurden.