Airbus von Discover Airlines, ehemals Eurowings Discover
Aus Eurowings Discover wurde Discover Airlines: Auch dieser auf dem Frankfurter Flughafen landende Airbus 330 dürfte in Kürze einen neuen Anstrich bekommen. (Foto © Vytautas Kielaitis/Shutterstock.com)
Eurowings Discover wurde von der Lufthansa Anfang 2021 als auf Ferienflüge spezialisierte Langstreckenfluglinie ins Leben gerufen, nachdem die Lufthansa-Tochter Eurowings 2019 ihr für sie nicht rentables Interkontinentalflugangebot eingestellt und das entsprechende Routensegment an die Lufthansa abgegeben hatte. In der Folge wurde das Flugangebot von Eurowings Discover, das neben Langstreckenverbindungen auch solche innerhalb Europas umfasst, immer weiter ausgebaut. Zu den Zielen in Nordamerika, die die Airline von Deutschland aus anfliegt, zählen auch Verbindungen zwischen Frankfurt am Main und den Flughäfen von Tampa, Fort Myers und Orlando.
Wie Discover-Chef Bernd Bauer laut der Wirtschaftswoche erklärte, verfolgt die Fluglinie mit der Umbenennung das Ziel, ihr "Profil als Anbieter höherwertiger Urlaubs- und Privatreisen zu schärfen". "Nach zwei Jahren Anlaufphase" sei die Fluggesellschaft "schnell erwachsen geworden" und nun "profitabel". Ein nicht unwichtiger Grund für die Namensänderung liegt auch in dem Umstand, dass sich immer wieder Reisende bei Problemen mit ihren Buchungen fälschlicherweise an die Schwesterlinie Eurowings wandten, die ihnen aber nicht weiterhelfen konnte, da sie mit einem anderen IT-System als die Lufthansa arbeitet, die auch die Flüge von Eurowings Discover abwickelte.
Die gegenwärtige Discover-Flotte von 22 Flugzeugen, darunter laut Frankfurter Allgemeine 13 Airbusse A330 für Lang- und 9 Airbusse A320 für Kurzstreckenflüge, soll im kommenden Jahr um 6 weitere A320 auf 28 ausgebaut werden. Der unmittelbare Konkurrent auf dem deutschen Markt, die Fluggesellschaft Condor, die ihrerseits einst zum Lufthansa-Konzert gehörte, wird nach dem Abschluss der gegenwärtig noch laufenden Flottenerneuerung über 18 Langstreckenflugzeuge verfügen.
In seiner Stellungnahme am vergangenen Dienstag erklärte Bernd Bauer zwar, Condor und Discover funktionierten "gut nebeneinander". Seine Feststellung, wie wichtig eine Verknüpfung der Discover-Langstreckenverbindungen mit den Zubringerflügen durch die Lufthansa nach Frankfurt sei, zeigte aber auch, dass zwischen den beiden Konkurrenten durchaus nicht eitel Sonnenschein herrscht. Unlängst hatte die Lufthansa nämlich einen langjährigen Kooperationsvertrag mit Condor gekündigt, der sie dazu verpflichtet hatte, ebensolche Inlandsflüge zu günstigen Konditionen zu den Startflughäfen der Condor-Fernverbindungen zur Verfügung zu stellen. Parallel zu der Kündigung bot die Lufthansa ihrer Tochter Discover Verknüpfungen mit ihren Zubringerflügen an. Die Folge war eine Beschwerde von Condor beim Bundeskartellamt, das zu dem Schluss kam, die Lufthansa nutze ihre marktbeherrschende Stellung bei Inlandsflügen aus, um ihrer Tochter gegenüber der Konkurrentin einen Vorteil zu verschaffen. Die Behörde verpflichtete die Lufthansa, die Kooperation mit Condor wiederaufzunehmen. Der Streit soll nun gerichtlich geklärt werden.