Flughafen Düsseldorf
Gegenwärtig ist an Flughäfen in Europa, den USA und anderswo mit besonders langen Schlangen zu rechnen. (Foto © hbw_pictures/Shutterstock.com)
Flugpassagiere, ob in Europa oder Amerika, müssen sich in diesem Sommer mit reichlich Geduld wappnen. Wie DW.com ausführt, führt die Reisewelle in den Sommermonaten zu stetig wachsenden Warteschlangen. Dies liegt vor allem daran, dass es an Personal für die Sicherheitskontrolle sowie die Be- und Entladung der Maschinen fehlt.
Nachdem die Flughafendienstleister sich in der Hochphase der Corona-Pandemie gezwungen gesehen hatten, vielen ihrer Mitarbeiter zu kündigen, haben diese inzwischen oft lukrativere Jobs in anderen Bereichen gefunden. Doch selbst diejenigen unter ihnen, die in ihren alten Beruf zurückkehren wollen, können dies nicht von heute auf morgen tun, sondern müssen zunächst wieder eine zeitaufwendige Sicherheitsüberprüfung absolvieren. Zugleich gibt es auch Engpässe bei den Piloten. In der Folge kommt es derzeit nicht nur immer wieder zu Verspätungen – viele Flüge müssen auch ganz gestrichen werden.
Ein anderes Problem der Fluggesellschaften sind die durch den Ukrainekrieg gestiegenen Kerosinpreise sowie der Umstand, dass die Maschinen aufgrund der durch Putin erklärten Sperrung des russischen Luftraums für Flugzeuge aus der EU und den USA Umwege fliegen müssen, die die Kosten weiter steigern. In der Folge haben viele Airlines bereits ihre Ticketpreise erhöht.
Wer durch eine verspätete Abfertigung seinen Flug verpasst oder aufgrund ausgefallener Flüge am Flughafen strandet, findet sich beim Versuch der Kontaktaufnahme mit der Airline oft in der nächsten Warteschlange wieder. Abhilfe schafft hier die Flugärger-App der deutschen Verbraucherzentrale, die man sich von der Website der Computerzeitschrift CHIP auf sein Android-Smartphone oder iPhone herunterladen kann. Nach der Installation der App muss man einfach nur das betreffende Stichwort "Verspätung", "Flugausfall" oder "verlorenes Gepäck" antippen und erfährt sofort, was zu tun ist. Statt am Telefon vergeblich auf einen Ansprechpartner zu warten, kann man einfach über die App ein um die jeweiligen Daten ergänztes vorformuliertes Anschreiben an die Fluggesellschaft verschicken. Sollte nach einem Monat noch immer keine Antwort darauf erfolgt sein, erhält man von der App eine Erinnerung. Freilich liegt es nicht in der Hand der Macher der App, ob die Fluggesellschaft den Ticketpreis für einen versäumten oder gestrichenen Flug erstattet. Selbst wenn der Antragsteller einen Flug durch eigenes Verschulden nicht angetreten hat, besteht laut Focus Online aber zumindest die eventuelle Möglichkeit, Steuern und Gebühren erstattet zu bekommen.
Einige Tipps dazu, wie sich Stress und Komplikationen bei der Flugreise vermeiden lassen, gibt der Business Traveller. Das Internetportal des Magazins rund um das Thema Geschäftsreisen empfiehlt, schon bei der Flugbuchung darauf zu achten, dass etwa die Umsteigezeit zwischen Zug und Flugzeug großzügig genug bemessen ist. Von sehr knappen Umsteige- und besonders späten Tagesrandverbindungen solle besser abgesehen werden. Außerdem sei es ratsam, sowohl der Fluggesellschaft und dem Reisebüro als auch gegebenenfalls dem Reiseveranstalter die eigene Handynummer mitzuteilen.
Einige Tage vor dem Abflug sei es sinnvoll, auf der Website der Fluggesellschaft zu überprüfen, ob der Flug nicht zwischenzeitig gestrichen wurde. Bei Reisen in ein EU-Land, in dem Einreisebeschränkungen oder Auflagen für nicht gegen Covid-19 Geimpfte gelten, ist zu berücksichtigen, dass doppelt Geimpfte lediglich für die Dauer von 270 Tagen als geimpft gelten; nur wer eine dritte oder vierte Boosterimpfung verabreicht bekommen hat, besitzt einen gegenwärtig noch zeitlich unbeschränkten Impfstatus. Für die USA gilt dies derzeit noch nicht.
Am Tag vor dem Abflug sollten Reisende die Möglichkeit nutzen, bei ihrer Airline online einzuchecken; teilweise ist dies sogar schon 48 Stunden vorher möglich. Manche Fluggesellschaften ermöglichen es den Passagieren überdies, bereits am Vorabend ihr Gepäck aufzugeben; bei der Lufthansa etwa kann man dies bereits 23 Stunden vor dem Abflug tun. Daneben gibt es auch kostenpflichtige sogenannte Priority-Package-Angebote, die einen beschleunigten Check-in und Boarding ermöglichen.
Marija Linnhoff, Vorsitzende der Verbandes unabhängiger und selbstständiger Reisebüros, empfiehlt laut Business Traveller, den Koffer zum Beispiel mit einem Aufkleber zu markieren, das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren und den Beutel mit den Flüssigkeiten und Kosmetika sowie Elektrogeräte besser im Aufgabegepäck zu verstauen. Außerdem sei es ratsam, sich vorab im Internet über den richtigen Schalter für seinen Flug zu informieren und Reisedokumente und Bordkarten griffbereit zu halten.
Auf den Websites des Flughafens sollte man sich auch darüber informieren, wie viele Stunden vor dem Abflug sich die Reisenden am Flughafen einfinden sollten; laut Melanie Gebhardt, Leiterin des Sicherheits- und Krisenmanagements bei DER-Touristik, ist mit mindestens zweieinhalb bis drei Stunden zu rechnen. Sofern es am Flughafen Check-in-Automaten gibt, sollte man davon Gebrauch machen.
Um die Sicherheitskontrolle möglichst rasch und reibungslos hinter sich zu bringen, gilt es, schon vorher sich in den Hosentaschen befindende Gegenstände wie Schlüssel oder eine Geldbörse in die Jacken- beziehungsweise Handtasche umzulagern und die Jacke bereits vor der Kontrolle auszuziehen. Anschließend sollte man, statt noch einen Abstecher in die Duty-free-Shops zu unternehmen, sich am besten unverzüglich zum Abfertigungsgate begeben.