1 von 2
2 von 2
Dame mit Kämpferherz: Thea Rosenbaum hat bewiesen, dass der Weg zu einem gelungenen Leben nicht immer geradeaus gehen muss. (Foto: © Joe Gonzales)
Eine wahrlich ungewöhnliche, atemberaubende Lebensgeschichte, die sich da vor einem ausbreitet: vom sexuell missbrauchten Mädchen zur anerkannten Kriegsreporterin und Fernsehproduzentin.
Mit der Mutter erlebt sie in den Bunkern Berlins den Bombenkrieg. Später wird sie von ihrem Großvater missbraucht. Vieles verdrängt sie, verarbeitet es mit dem ihr eigenen, unbeugsamen Optimismus.
Sie beschliesst zu kämpfen. Dagegen, »ein Nichts zu sein«. Avanciert bei der Investmentfirma Oppenheimer zur jüngsten Aktienhändlerin Deutschlands. Beeindruckt einen amerikanischen Journalisten so sehr, dass er sie kurz darauf vor den Altar führt.
Thea Rosenbaum folgt ihrem Mann an die Front nach Vietnam und berichtet bald selbst für die Presseagentur dpa von den Schrecken des Krieges. Freundschaften, die sie hier schließt, helfen ihr später als ARD-Korrespondentin und Produzentin in Washington. »Ich bekam Interviews, an die andere einfach nicht rankamen«, sagt sie nicht ohne Stolz.
Fünf US-Präsidenten kamen und gingen während ihrer Karriere bei der ARD. In Washington lernt sie auch ihren mittlerweile verstorbenen zweiten Mann kennen, mit dem sie sich später in Cape Coral in einem Haus direkt am Kanal zur Ruhe setzt. Doch einen echten Ruhestand gibt es für die vierfache Großmutter und begeisterte Bootsfahrerin ohnehin nicht. Sie ist im »New Residents Club« aktiv – und will nicht zuletzt mit ihrem Buch jungen Leuten Mut machen, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben. So wie sie selbst in ihrem Leben niemals aufgegeben hat.