CommuniCore Hall, EPCOT, Walt Disney World Resort
Micky Maus begrüßt Besucher der neuen CommuniCore Hall im Disney-Themenpark EPCOT (Foto © Walt Disney World Resort)
Gemäß abc News wurde kürzlich sowohl seitens der Vertreter von Floridas Gouverneur Ron DeSantis als auch seitens des Disney-Konzerns eine zunächst auf 15 Jahre angelegte Vereinbarung unterzeichnet, die dem Unternehmen Walt Disney Parks and Resorts die Entwicklung von rund 6880 Hektar Land ermöglicht, das sich in seinem Besitz befindet. Im Rahmen eines Livestreams erklärte Katherine Luetzow, die beim Konzern für die Leitung der Planung und baulichen Entwicklung des Geländes zuständig ist, Disney habe sich darin verpflichtet, innerhalb der nächsten zehn Jahre dort 8 Milliarden Dollar zu investieren; in den kommenden 20 Jahren plane man Investitionen von bis zu 17 Milliarden Dollar. Laut abc News könnte damit auf dem Gelände ein fünfter Disney-Themenpark entstehen. Nach Angaben des Orlando Business Journal sollen mindestens 50 Prozent der in Aussicht gestellten 17 Milliarden Dollar in die floridianische Wirtschaft fließen, davon 4 Milliarden innerhalb der kommenden zehn Jahre. 10 Millionen Dollar muss der Konzern laut der Vereinbarung in bezahlbaren Wohnraum investieren.
Disney und die floridianische Regierung hatten erst im März ihren Rechtsstreit außergerichtlich beendet, der von dem Konzern angestrengt worden war, nachdem DeSantis den das Disney-Gelände umfassenden Reedy Creek Improvement District samt des dafür zuständigen Verwaltungsrats aufgelöst und gegen den neu geschaffenen Central Florida Tourism and Oversight District ersetzt hatte. Auf diese Weise erhöhte der Gouverneur die staatliche Kontrolle über den Sondersteuerbezirk, in dem dem Unterhaltungskonzern zuvor weitgehende Freiheit über sein Handeln eingeräumt worden war.
Vorausgegangen war dieser Maßnahme eine öffentliche Kritik der Konzernführung an dem auf Initiative von DeSantis in Florida eingeführten "Parents’ Bill of Rights", besser bekannt als "Don’t-say-gay-Gesetz". Letztlich waren aber offenbar für beide Seiten die wirtschaftlichen Interessen wichtiger als ein Streit über moralische Werte und individuelle Freiheit.