Miami Seaquarium
Soll angesichts skandalöser Haltungsbedingungen der dort untergebrachten Tiere geschlossen werden: das Miami Seaquarium auf Key Biscayne (Foto © 4kclips/Shutterstock.com)
Das Miami Seaquarium wurde vor allem durch das Orcaweibchen Tokitae berühmt, das 1970 im Pazifik gefangen wurde und im vergangenen August verstarb. Unter dem Bühnennamen Lolita war es jahrzehntelang eine der Hauptattraktionen des Meeresparks und diente auch als Inspiration für den Erfolgsfilm "Free Willy", der 1993 in die Kinos kam. Wie InsideTheMagic.com ausführt, war die Kritik an der Haltung des Meeressäugers unter nicht artgerecht engen Bedingungen aber nur die Spitze des Eisbergs dessen, was den Betreibern des Seaquarium im Hinblick auf den Umgang mit den dort untergebrachten Tieren vorgeworfen wurde und wird.
Zu den Fällen von Vernachlässigung, die in jüngster Zeit bekannt wurden, zählte unter anderem jener der Seelöwin Sushi, der eine dringende Augenoperation versagt blieb, die daraufhin aufgrund ihrer Schmerzen die Nahrungsaufnahme verweigerte und im Januar dieses Jahres verendete. Nur wenige Wochen nach einer im November erfolgten Untersuchung durch das US-Landwirtschaftsministerium (USDA), bei der "Anzeichen eines gastrischen Leidens" festgestellt worden waren, starb der Delfin Sundance. Im Hals eines anderen Delfins wurde laut The Guardian ein Nagel entdeckt, im Mund eines dritten ein zerbrochener Metallbolzen.
Zu den behördlicherseits festgestellten Missständen im Themenpark zählten außerdem Schimmel und abblätternde Farbe in den Gehegen der Pinguine und Papageien sowie eine mangelhaft ausgestattete Krankenstation, in der grundlegende Diagnosewerkzeuge wie Ultraschallgerät, Röntgenapparat und Endoskop wie auch Mittel zur Anästhesie fehlten. Zu diesem dramatischen Bild, dass der Park nach Angaben des USDA bot, passt der Umstand, das das Seaquarium laut dem County zuletzt Mietschulden von 180.000 Dollar hatte.
Die in Mexiko ansässige Dolphin Company, die den Meeresthemenpark 2022 von Palace Entertainment übernahm, erklärte demgegenüber, dass die Verwahrlosung des Parks stattgefunden habe, bevor er in ihren Besitz übergegangen sei. In einer kürzlich veröffentlichten Presseerklärung warf sie dem County ihrerseits vor, sich nicht an Vereinbarungen gehalten zu haben, und kündigte an, die Räumungsaufforderung gerichtlich anzufechten.