Überschwemmung durch Hurrikan Ian
Immer öfter auftretende und stärkere Sturmschäden wie nach Hurrikan Ian im September 2022 machen den Versicherungsmarkt in Florida in zunehmendem Maße zu einem schwierigen Terrain. (Foto © Bilanol/Shutterstock.com)
Laut Berichten von News-Press und CBS News hat nach Bankers Insurance und Lexington Insurance im vergangenen Jahr kürzlich auch Farmers Insurance dem Florida Office of Insurance Regulation mitgeteilt, in Florida keine Haus- und Geschäfts- wie auch Autoversicherungen mehr anzubieten und bestehende Policen nicht zu verlängern. Überdies gab die American Automobile Association (AAA) bekannt, einen Teil ihrer Auto- und Hausversicherungen auslaufen zu lassen. Darüber, wie viele Versicherte davon betroffen sind, schwieg sich der Verband aus, erklärte aber, es handle sich nur um "einen geringen Prozentsatz".
Dies sind sich nur die jüngsten Entwicklungen auf einem zunehmend schwierigern Versicherungsmarkt. Nach Aussage von Mark Friedlander, Sprecher des Insurance Information Institute, gingen allein in den zurückliegenden 18 Monaten sieben Gebäudeversicherer in Florida insolvent, fünfzehn weitere stoppten die Aufnahme neuer Kunden. Hintergrund davon ist der Umstand, dass bedingt durch den Klimawandel die Zahl schwerer Unwetter in den zurückliegenden Jahren stetig zugenommen hat. Wie CBS News schreibt, könnten extreme Hurrikane, die bislang als "Jahrhundertstürme" bezeichnet wurden, schon bald alle elf Jahre auftreten. Die Folge sind immer höhere Versicherungsprämien und eine wachsende Zahl von Hausbesitzern, die ihre Immobilie nur noch über die staatlichen Versicherungsgesellschaft Citizens Property Insurance versichern lassen können.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, verabschiedete das floridianische Parlament im Juni vergangenen Jahres ein umfassendes Gesetzespaket, das in diesem Oktober in Kraft treten wird. Es sieht unter anderem die Einrichtung eines 1 Milliarde Euro umfassenden Rückversicherungsfonds zur Entlastung der Versicherer sowie Maßnahmen vor, die leichtfertig angestrengten Prozessen gegen Versicherer einen Riegel vorschieben sollen. Die AAA bezeichnete die Gesetze als "ermutigend". Da "die Verbesserungen einige Zeit beanspruchen" würden, um ihre Wirkung zu entfalten, sei man aber "wie andere Anbieter gezwungen", im Rahmen des Risikomanagements "harte Entscheidungen zu treffen".
Die in Florida zu zahlenden Prämien für Hausversicherungen sprechen hier für sich: Während sie US-weit im Schnitt bei jährlich 1700 Dollar liegen, sind sie im Sunshine State mit 6000 Dollar mehr als dreieinhalb mal so hoch.
Eine Liste mit allen Versicherungsgesellschaften, die derzeit noch in Florida aktiv sind, hat ClickOrlando.com zusammengestellt.