Robert Ball (Foto: © Dirk Rheker)
Florida Sun Magazine: Herr Ball, lässt sich die Bedeutung des Airports in Fort Myers für die regionale Wirtschaft beziffern?
Robert M. Ball: Durchaus! Bei unserer letzten Studie vor vier Jahren haben wir herausgefunden, dass der Flughafen für mehr als 3,6 Milliarden Dollar an direkten und indirekten Umsätzen hier in Südwestflorida verantwortlich ist.
Gibt es Erkenntnisse darüber, welchen Anteil deutschsprachige Touristen, Ferienhausbesitzer und dauerhaft hier wohnende Personen daran haben?
Schwer zu sagen. Die wirklich aussagekräftige Statistik, die uns zur Verfügung steht, ist die Zahl der Passagiere, die jährlich mit Air Berlin nach Fort Myers und zurück nach Düsseldorf fliegt – im vergangenen Jahr waren das über 80.000! Daran können Sie natürlich ablesen, welche Bedeutung die deutsche Gemeinde für die Region hat.
Wie kam es eigentlich dazu, dass sich die damalige LTU dazu entschloss, Fort Myers als Destination nonstop anzufliegen?
Im Jahr 1993 habe ich bei den damals Verantwortlichen von LTU in Düsseldorf für den Airport Fort Myers geworben. Ich habe dargestellt, wie viele Deutsche sich bereits in der Region Südwestflorida niedergelassen hatten, und vorgeschlagen, den Flug von Düsseldorf nach Miami gewissermaßen um einen weiteren Stopp zu verlängern. Als der damalige LTU-Chef dann sagte, »Okay, wir werden die Strecke nonstop bedienen«, war das für uns natürlich eine echte Sensation. Wir mussten dann innerhalb von acht Wochen eine Zollabfertigung einrichten.
Hat die Verbindung dazu beigetragen, den Boom von Südwestflorida unter Deutschen weiter zu verstärken?
Ganz sicher! Gerade für Ferienhausbesitzer und Unternehmer, die sich hier in der Region angesiedelt haben, ist eine schnelle, direkte Anbindung an die Heimat ein wichtiges Argument.
Für viele Europäer ist der Flughafen Fort Myers vor allem Endstation. Wird sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern?
Wir sind durch unsere Nonstop-Verbindung in über 46 Städte der USA für all jene Fluggäste eine veritable Alternative, die sich die Unübersichtlichkeit eines Großflughafens wie New York oder Atlanta ersparen wollen. Darüber hinaus befinden wir uns im Moment in der Diskussion mit mehreren südamerikanischen Carriern wie Avianca, Lan Chile oder Copa Airlines zur Einführung von regelmäßigen Flügen in mehrere mittel- und südamerikanische Metropolen. Davon versprechen wir uns Einiges.
Schlummert in Ihnen eigentlich auch eine deutsche Seele?
(lacht) Oh ja! Ich bin begeisterter Besucher des hiesigen Oktoberfestes in Cape Coral, liebe Schnitzel und Bier und gehöre dort sogar der Jury zur Wahl der »Ms. Oktoberfest« an. Und über die Jahre habe ich natürlich auch viele deutsche Freunde gewonnen.
Herr Ball, wir danken für das Gespräch!