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Florida-Panther
In freier Natur nur selten zu erblicken: der Florida-Panther, eine lokale Variation des Pumas (Foto © J.A. Dunbar/Shutterstock.com)
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Schneckenweih
Ein Schneckenweih mit seiner bevorzugten Beute (Foto © mark smith nsb/Shutterstock.com)
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Rotwolf
Um 1980 Ausgestorben und seit 1987 wieder ausgewildert: der Rotwolf (Foto © Karel Bock/Shutterstock.com)
Das Reiseportal Travel Awaits hat eine Liste mit elf Naturreservaten und anderen Orten zusammengestellt, an denen bestimmte Vertreter der floridianischen Fauna besonders zahlreich zu finden sind. Neben Lebensräumen berühmter Einwohner Floridas sind darunter auch solche von Tierarten, von denen wahrscheinlich viele Sunshine-State-Besucher noch nicht gehört haben, die aber auf ihre Weise nicht weniger faszinierend sind.
Manatis: Crystal River National Wildlife Refuge
Die floridianischen Karibik-Manatis zählen zu jenen Tieren, die geradezu symbolhaft für den Sunshine State stehen. Wer sie gern einmal in freier Wildbahn aus der Nähe beobachten möchte, hat dazu im Crystal River National Wildlife Refuge die Möglichkeit: Nur hier ist es offiziell erlaubt, im Rahmen geführter Schnorcheltouren auf Tuchfühlung mit ihnen zu gehen – wobei es selbstredend streng verboten ist, die Rundschwanzseekühe in irgendeiner Weise Stress auszusetzen oder sie zu füttern. Wenn die Wassertemperaturen im Golf von Mexiko während des Winterhalbjahrs von etwa Mitte November bis Ende März unter 20 Grad Celsius sinken, finden sich in den Three Sisters Springs und anderen Binnengewässern der Gegend, wo die Temperaturen konstant oberhalb von 22 Grad liegen, besonders viele Manatis ein.
Key-Weißwedelhirsche: National Key Deer Refuge
Die heute ausschließlich auf den Key-Inseln Big Pine Key und No Name Key lebende Unterart der Weißwedelhirsche war aufgrund intensiver Bejagung zeitweilig fast ausgestorben; inzwischen wird die Zahl der Tiere mit rund 300 angegeben. Im National Key Deer Refuge ist die Chance, sie zu Gesicht zu bekommen, morgens und am frühen Abend am größten, wenn die Hirsche auch auf Lichtungen nach Blättern, Früchten oder Gräsern suchen. Doch auch in privaten Gärten kann man sie beobachten, wo sie sich über Hibiskus und andere botanische Köstlichkeiten hermachen.
Rosalöffler: J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge
Vor etwa hundert Jahren aufgrund seiner prächtigen Federn bereits am Rand der Ausrottung, gilt der Rosalöffler heute dank intensiver Schutzmaßnahmen nicht mehr als bedroht. Wie viele Wasservögel fühlt er sich vor allem im Marschland der Everglades wohl. Das J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge nimmt mit rund 21 Quadratkilometern fast ein Viertel der Insel Sanibel Island ein und gilt allgemein als einer der US-Hotspots zur Beobachtung von Küstenvögeln.
Monarchfalter: St. Marks National Wildlife Refuge
Alljährlich im Oktober ziehen riesige Schwärme der orange beflügelten Monarchfalter aus den nördlichen USA über Tausende von Kilometern auf ihrem Weg in wärmere Winterquartiere auch durch Florida. Auf der Suche nach Nahrung bedecken sie in einem mitunter surreal anmutenden "Happening" Bäume und sogar Häuserdächer wie jenes des historischen Leuchtturms im St. Marks National Wildlife Refuge. Das in der Nähe von Tallahassee in Floridas Panhandle gelegene Naturreservat beherbergt daneben auch andere Arten von Schmetterlingen sowie den Kokardenspecht, der infolge der weitgehenden Abholzung der alten nordamerikanischen Kiefernwälder selten geworden ist.
Meeresschildkröten: Archie Carr National Wildlife Refuge
Laut Travel Awaits legt ein Viertel der weltweiten Population der Unechten Karettschildkröten und ein Drittel der Grünen Meeresschildkröten (auch Suppenschildkröte genannt) ihre Eier an den Stränden des Archie Carr National Wildlife Refuge ab. Die Eiablage, die auf speziellen geführten Touren mit etwas Glück auch beobachtet werden kann, findet im Juni und Juli statt; im August und September schlüpfen dann die Jungtiere und kriechen aus dem von der Mutter gegrabenen Nest hinunter ins Meer. Jene Weibchen unter ihnen, die lange genug leben, um sich selbst fortzupflanzen, kehren dann einige Jahre später zur Ablage ihrer eigenen Eier an ihren Geburtsort zurück.
Alligatoren: Merritt Island National Wildlife Refuge
Alligatoren sind in Florida an vielen Orten anzutreffen. Ein Besuch des Merritt Island National Wildlife Refuge lohnt aber nicht nur für Fans der Urzeitechsen – das Naturreservat beherbergt noch über 500 weitere Tierarten, darunter Seekühe und der zu den Rabenvögeln zählende Florida-Buschhäher.
Spitzkrokodil: Crocodile Lake National Wildlife Refuge
Im Gegensatz zu den in den südlichen USA sehr häufigen Alligatoren findet man das seltene Spitzkrokodil in Florida nur im Gebiet der Everglades. Das Crocodile Lake National Wildlife Refuge im Norden von Key Largo beherbergt einen Großteil der Population der in Ausnahmefällen bis zu sieben Meter langen Echsen. Da Besucher des Reservats zum Schutz der Tiere allerdings nicht allzu nah an ihre Brutgebiete gelassen werden, lassen sie sich in in angrenzenden Bewässern besser beobachten – oder auch etwa von den Außenplätzen des Uferfrontrestaurants Alabama Jack’s aus.
Rotwölfe: St. Vincent National Wildlife Refuge
Der nur in Nordamerika vorkommende Rotwolf ist so eng mit dem eigentlichen Wolf und dem Kojoten verwandt, dass bis heute unter Wissenschaftlern umstritten ist, ob es sich bei ihm um eine eigenständige Art oder vielleicht nur einen Hybriden aus den beiden anderen Arten handelt. Nachdem er um 1980 in freier Natur als ausgestorben galt, wurden ab 1987 in Gefangenschaft nachgezüchtete Tiere wieder in den südlichen USA ausgewildert. Eine dieser neuen Populationen befindet sich im nur per Boot erreichbaren St. Vincent National Wildlife Refuge auf der Barriereinsel St. Vincent vor der Küste von Apalachicola. Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein Wolfspaar und ihre jeweiligen Jungen, die angesichts der beschränkten Ressourcen auf der Insel jeweils spätestens nach Erreichen der Geschlechtsreife eingefangen und an einen anderen Ort umquartiert werden. Um ihr Verhalten genau zu studieren, sind alle Tiere mit Sendern ausgestattet. Besucher der Insel können die scheuen Tiere allerdings häufiger hören, als dass sie das Glück haben, sie auch zu sehen. Die Fauna von St. Vincent hat darüber hinaus aber noch einiges mehr zu bieten, darunter Weißkopfseeadler, Waldstörche und Meeresschildkröten.
Florida-Panther: Florida Panther National Wildlife Refuge
Der sogenannte Florida-Panther, eine im Körperbau verhältnismäßig kleine lokale Population des Nordamerikanischen Pumas, zählt wohl zu den populärsten floridianischen Wildtieren, obwohl (oder vielleicht auch gerade weil) ihn die überwältigende Mehrheit der Besucher und Einheimischen noch nie in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen hat. Durch strenge Schutzmaßnahmen und ein Nachzuchtprogramm, für das eigens Pumaweibchen aus Texas eingeflogen wurden, konnte die Anzahl der in Florida fast ausgerotteten Tiere wieder auf etwa 200 erhöht werden. Angesichts ihrer Nachtaktivität wird man auf einer Wanderung durch das Florida Panther National Wildlife Refuge wohl eher Tatzenspuren als die Raubkatzen selbst entdecken. Möglicherweise läuft einem aber dafür ein Hirsch oder ein Schwarzbär über den Weg. Andere Orte, an denen Florida-Panther vorkommen, verrät Ihnen Sabine Rheker-Weigt in ihrem Artikel "Auf samtigen Pfoten" im aktuellen Florida Sun Magazine.
Braunpelikane: Pelican Island National Wildlife Refuge
Der Braunpelikan ist heute ein an Gewässern in ganz Florida häufig anzutreffender Vogel. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt dem bereits 1903 unter Präsident Theodore Roosevelt eingerichteten Pelican Island National Wildlife Refuge in der Indian River Lagoon unweit von Vero Beach. Seinerzeit drohten Jäger und Eiersammler den markanten Seevogel auszurotten. Darüber sind in dem Inselreservat noch rund 140 andere Vogelarten anzutreffen, die hier rasten, Nahrung suchen oder brüten.
Schneckenweih: Arthur R. Marshall-Loxahatchee National Wildlife Refuge
Der in Südamerika, der Karibik und Florida vorkommende Schneckenweih zählt zu den Bussardartigen. Obwohl es sich um einen Greifvogel mit einer Flügelspannweite von immerhin bis zu 115 Zentimetern handelt, besteht die Nahrung der in den Everglades lebenden Unterart fast ausschließlich aus Florida-Apfelschnecken. Da deren Bestand immer mehr zurückgeht, droht auch der in Kolonien brütende Schneckenweih dort auszusterben. Im Arthur R. Marshall-Loxahatchee National Wildlife Refuge lassen sich darüber hinaus noch über 250 weitere Vogelarten beobachten.