Monarchfalter
Zwei Monarchfalter auf einem purpurfarbenen Sonnenhut (Foto © Kate Besler/Shutterstock.com)
In Nordamerika begeben sich alljährlich im Herbst zwei verschiedene Populationen des Monarchfalters (Danaus plexippus), der auch als Amerikanischer Monarch bezeichnet wird, auf eine teils sehr weite Wanderung: Während die östliche Population der orange-schwarzen Schmetterlinge typischerweise aus den nordöstlichen USA und Kanada Richtung Süden bis nach Mexiko zieht, wobei einige der Tiere auch in Florida überwintern, macht sich die westlich der Rocky Mountains in Bundesstaaten wie Utah und Nevada oder südlich von Washigton und Oregon lebende Population auf den Weg nach Kalifornien. Im Frühling kehren die Schmetterlingsweibchen an ihre Geburtsorte zurück, um dort ihre Eier abzulegen; die Männchen dagegen sterben kurz nach der Begattung im Winterquartier.
Wie "Better Homes & Gardens" berichtet, hat die Zahl der Monarchfalter in den vergangenen beiden Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen: Wurde ihr Bestand 1997 noch auf 682 Millionen Tiere geschätzt, waren es 2014 nur noch 25 Millionen. 2016 gab es zwar wieder einen Anstieg auf 150 Millionen Schmetterlinge, nach Erhebungen der Non-Profit-Organisation Center for Biological Diversity, die sich für bedrohte Arten einsetzt, ist die westliche Population der Monarchfalter in den vergangenen 20 Jahren aber von 1,2 Millionen Tieren auf weniger als 30.000 im Frühjahr 2019 zurückgegangen. Daher gilt der Monarchfalter inzwischen als gefährdete Art.
In diesem Jahr wurde von verschiedenen Beobachtungsstationen entlang der Migrationsrouten wiederum ein Anstieg der Schmetterlingszahlen gemeldet. Diese Angaben werden von im Januar erhobenen Daten gestützt: Laut dem Center for Biological Diversity ist die Zahl der in Mexiko überwinternden Tiere gegenüber 2018 um 144 Prozent gestiegen. Zugleich war es die größte dort verzeichnete Monarchfalterzahl seit 2006. Überdies waren die Wetterbedingungen in diesem Jahr für die Schmetterlinge relativ günstig: Nach Angaben von Journey North, einem von Amateuren getragenen Programm, das Daten zu allen Arten migrierender Tiere erhebt, sorgten warme Temperaturen und nicht zu starke Niederschläge dafür, dass mehr Larven aus den Eiern schlüpfen und sich zu Schmetterlingen verpuppen konnten, sodass mit einer Zunahme der Zahl der adulten Monarchfalter zu rechnen ist.
Gleichwohl ist es noch zu früh, um eine klare Aussage darüber zu treffen, ob die Zahl der Monarchfalter in diesem Jahr tatsächlich zugenommen hat. Erst wenn die Zahlen der Tiere in den Überwinterungsquartieren in Mexiko und Kalifornien erfasst sind, wird man wissen, wie groß die Populationen tatsächlich sind. Doch auch wenn die Bestände wirklich angewachsen sind, bedeutet dies noch nicht, dass die Art deshalb nicht mehr in Gefahr ist auszusterben. Generell unterliegen die Schmetterlingspopulationen in Abhängigkeit von verschiedenen Umweltfaktoren natürlichen Schwankungen. Sollte die Zahl der Tiere wirklich weiter angewachsen sein, wäre dies wohl auch ein Zeichen dafür, dass die landesweiten Bemühungen, die von Umweltgruppen wie Xerces Society, Monarch Watch und Monarch Joint Venture unternommen werden, um die Art vor dem Aussterben zu bewahren, Früchte tragen.
Wie "Better Homes & Gardens" hervorhebt, liegt es nicht zuletzt an den Gartenbesitzern, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art zu leisten. Dazu müssen sie vor allem die Indianer-Seidenpflanze (Asclepias curassavica) anpflanzen, deren Blätter die einzige Nahrungsquelle der Monarchfalterraupen darstellen. Daneben sollten sie dafür Sorge tragen, dass es in ihrem Garten auch genügend andere Pflanzen wie Wandelröschen, Verbenen oder Gemeine Schafgarben gibt, von deren Nektar sich die adulten Tiere ernähren. Auf Pestizide sollten sie dagegen nach Möglichkeit verzichten, da Schmetterlinge auf diese Gifte besonders empfindlich reagieren – sie gelten daher auch als einer der Faktoren, die zum Rückgang der Monarchfalterpopulationen beigetragen haben.