Bullenhai vor Jupiter mit Schiffshaltern
Ein Bullenhai vor der Küste von Jupiter mit angehefteten Schiffshaltern – Stachelmakrelenverwandten, die sich vom Hai transportieren, schützen und ernähren lassen und ihn im Gegenzug vermutlich von Parasiten befreien. (Foto © Harry Collins Photography/Shutterstock.com)
Laut News-Press liegt die Wahrscheinlichkeit, in den Gewässern vor Florida von einem Hai getötet zu werden, bei 1 zu 4,3 Millionen. Demgegenüber beziffert sich die Wahrscheinlichkeit, von einem Blitz erschlagen zu werden, auf 1 zu 79.746, die Gefahr zu ertrinken auf 1 zu 1134 und das Risiko, bei einem Autounfall zu sterben, auf 1 zu 84.
Gemäß dem International Shark Attack File, einer von der University of Florida unterhaltenen Datenbank, gab es 2023 weltweit 69 unprovozierte Haiangriffe auf Menschen sowie 22 provozierte, bei denen sich die Menschen zuvor gezielt Haien genähert hatten oder in Gebiete geschwommen waren, in denen Köder zum Anlocken von Fischen ausgelegt worden waren. Zehn dieser Begegnungen verliefen tödlich für die Opfer, darunter zwei in den USA: eine in Kalifornien, eine auf Hawaii. Damit nahm die Zahl der Angriffe um sechs gegenüber dem vorherigen Fünfjahresdurchschnittswert zu, was aber keine Abweichung vom langjährigen Trend darstellt. Bei den betroffenen Menschen handelte es sich in 42 Prozent der Fälle um Surfer, in 39 Prozent der Fälle um Schwimmer sowie im Wasser watende Strandbesucher.
Die weltweit meisten Haiangriffe ereignen sich laut dieser Statistik im Sunshine State, wobei das Volusia County innerhalb des Bundesstaats einen Spitzenplatz belegt. Zwei weitere Countys, in denen es besonders häufig zu solchen unangenehmen Zusammentreffen zwischen großen Raubfischen und Menschen kommt, sind das Brevard und das Indian River County.
Die meisten Angriffe finden im August und September statt, wenn große Schwärme verschiedener Fischarten an zentralfloridianischen Küsten entlangziehen. Die drei ersten Haiangriffe dieses Jahre in Florida, bei denen die Opfer schwere Verletzungen erlitten, ereigneten sich am 7. Juni im Florida Panhandle unweit von Panama City Beach. Im Volusia County kam es bislang zu vier Attacken, darunter zwei in New Smyrna Beach am 4. und 5. Juli.
Dass Haiangriffe auf Menschen so überaus selten vorkommen, hängt nicht zuletzt mit dem Umstand zusammen, dass Letztere gar nicht zum natürlichen Nahrungsspektrum der großen Raubfische gehören. So handelt es sich bei den meisten Angriffen um Bisse kleinerer Haie, die den Fuß eines Menschen mit einem Fisch verwechseln. Um das Risiko eines Zusammentreffens mit einem Hai so gut wie auf null zu setzen, sollte beim Baden im Meer in Gegenden, in denen potenziell für Menschen gefährliche Haie vorkommen, folgende Dinge beachtet werden:
- Da Haie zumeist eher einzelne Personen angreifen, ist es ratsam, gemeinsam mit anderen Menschen zu schwimmen.
- In der Nähe der Küste bleiben.
- Besondere Vorsicht ist in Gegenden zwischen Sandbänken oder nahe steil abfallenden Stellen geboten, da Haie sich dort gern aufhalten.
- Nicht während der Morgen- oder Abenddämmerung ins Wasser gehen, da Haie zu diesen Zeiten besonders aktiv sind und nach Nahrung suchen.
- Funkelnde, das Licht reflektierende Badekleidung vermeiden, da Haie sie mit Fischschuppen verwechseln könnten.
- Gegenden meiden, in denen geangelt wird oder in denen Abwässer eingeleitet werden.
- Nicht in Gegenden baden, in denen Seevögel nach Fischen tauchen.
- Vorsicht in trübem Wasser, da Haie dort Menschen leichter mit ihren natürlichen Nahrungstieren verwechseln könnten.
- Nicht zu stark im Wasser planschen, insbesondere nicht am selben Ort. Ein solches Verhalten kann Haie anlocken, da es dem von in Not geratenen Fischen ähnelt.
- Falls ein Hai auftaucht, langsam und ruhig das Wasser verlassen.