Schöne Bescherung: Diese beiden Urlauberinnen entdeckten schon früh den Zauber von »Merry Christmas« unter der Sonne. (Foto: © Florida Photographic Collection/State Archives of Florida)
Ist Glühwein ohne rieselnden Schnee und frostige Temperaturen nicht einfach nur warmgemachte Plörre mit Zimt und Nelkenblättern? Und braucht's für gnadenbringende Innigkeit nicht irgendwie doch auch die Düsternis eines mitteleuropäischen Wintertages?
In Florida tritt man derlei Zweifeln selbstbewusst entgegen. Wie in kaum einem anderen Bundesstaat werden Santa Claus und das Christuskind hier mit einer Orgie an Lichtern, Lametta und Rentieren im Vorgarten begrüßt, die ihresgleichen sucht.
Glauben Sie nicht? Dann besuchen Sie mal eine der »Holiday Boat Parades«, wo festlich illuminierte Boote Tausende anlocken. Oder lassen Sie sich in einer der Shopping Malls, die sich ab Thanksgiving in ein Gewand aus Kilometer weißem Schaumstoff – eine verschneite Winterlandschaft suggerierend – werfen, per Endlosschleife von Bing Crosbys »Silent Night, Holy Night« bedudeln.
Ob unsere beiden Badenixen am Strand von Pensacola im Jahre 1962 schon ahnten, dass ihr kleiner Watte-Weihnachtsbaum am Meer zukunftsweisend sein würde für den Christmas-Bling-Bling der kommenden Jahrzehnte? Wer weiß. Meriam De Shazo und Kenna Morris, so die Namen der Beach-Beautys, scheinen jedenfalls eine Menge Spaß an ihrer nur scheinbar deplazierten Festtagsdekoration zu haben. Und mögen sich anschließend, wie so viele weihnachtliche Florida-Besucher, ein Bad im warmen Meer gegönnt haben. Ohne von Schneematsch, Schmuddelwetter und »Oh Du fröhliche« zu träumen…