Amela Plagmann-Ugljen lebte schon überall auf der Welt und hat ihr zu Hause nun in Florida. (Foto: © Dirk Rheker)
Ein Lachen, das man so schnell nicht vergisst. Und ein Leben, das gleich für mehrere Biografien ausreichen würde. Was letztlich wohl miteinander zusammenhängt. Doch der Reihe nach: Geboren in Mostar, wird Amela Plagmann-Ugljen früh von den kulturellen Einflüssen des Vielvölkerstaates Jugoslawien inspiriert. Sie studiert Jura, arbeitet nebenbei als Fernsehjournalistin, »weil ich schon immer ein Faible für Kameras hatte – und wohl auch die Begabung, Geschichten zu erzählen«. Dann die Katastrophe des Bürgerkriegs. Im letzten Moment gelingt Amela die Flucht nach Istanbul.
An der Botschaft ihres auseinanderbrechenden Landes kümmert sie sich aufopferungsvoll um andere Flüchtlinge. Lernt bei der Organisation von Rettungsflügen den deutschen Diplomaten Günter Plagmann kennen. Die temperamentvolle Bosnierin und der stattliche Schleswig-Holsteiner – ein »match made in heaven«, wie sie heute sagt. Von nun an geht es gemeinsam (und später mit den Kindern) um den Globus: Bangladesch, Nepal, Tansania, Haiti und Sydney heißen einige der Stationen. Dann lange Berlin und Bonn. Wo immer der diplomatische Dienst ihren Mann hinführt, wird auch Amela aktiv: als Beraterin, Organisatorin, Strippenzieherin.
Oft in humanitären Angelegenheiten. Weil sie so viel menschliches Leid gesehen hat. Das verpflichtet. Anfang der neunziger Jahre kaufen sich die Plagmanns in Fort Lauderdale ein Ferienhaus, »weil Florida für mich als Sonnenmensch und Günter als Amerika-Fan ein idealer Standort ist«. Vor anderthalb Jahren dann der Umzug in den Sunshine State. Günter pendelt seither zu seinem Job als Konsul in Venezuela. Und Amela engagiert sich nach der Geburt von Tochter Lola und einer kurzen Auszeit heute als Executive Director bei der »German American Business Chamber« mit vollem Elan für die Förderung der deutsch-floridianischen Wirtschaftsbeziehungen.
Ein Glücksfall: Die promovierte Juristin ist nicht nur fachlich auf »international relations« spezialisiert – sie liegen ihr gewissermaßen im Blut. Und so wirbelt Amela Plagmann-Ugljen, rüttelt auf, hat Großes vor. Eine deutsch-amerikanische Messe für Solarenergie in Miami zum Beispiel. »Welcher Platz auf der Welt würde sich besser eignen?« Sie blickt aus dem Fenster ihres Büros über die Biscayne Bay. Am Horizont liegt strahlend Miami Beach, dahinter der smaragdgrüne Atlantik. »Ich glaube, wir stehen in dieser Stadt erst am Anfang«, sagt sie – und lacht ihr ansteckendes Lachen.