À la Brigitte Bardot: Fotograf Ozzie Sweet zaubert 1966 ein bisschen Côte d’Azur nach Marco Island. (Foto: © Florida Photographic Collection/State Archives of Florida)
Mitnichten! Auf unserem Foto zu sehen ist der Strand von Marco Island im Südwesten Floridas, aufgenommen im Jahre 1966 von einem Fotografen mit dem schönen Namen Ozzie Sweet. Damals war der Ort noch alles andere als der Nabel der hippen Sonnenanbeter. Eher gottverlassenes Pioniernest am Rande der Sümpfe, wo vor Urzeiten die kriegerischen Calusa wohnten. Und wo in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ein gewisser Barron Gift Collier neunzig Prozent der Insel erworben hatte. Ein Mann, reich geworden mit Straßenbahnwerbung in New York. Glamour-Faktor? So ziemlich gegen Null!
Doch dann kauften Anfang der Sechziger die drei Brüder Elliott, Robert und Frank Jr. Mackle den Collier-Erben die Insel ab. Für schlappe sieben Millionen Dollar. Ihr Plan: eine Ferienstadt mit Häusern, Hotels, Jachthafen, Golfplätzen und Kanälen zu errichten. Das Trio hatte schon Erfahrung im Immobiliengeschäft gesammelt, in Key Biscayne oder St. Petersburg etwa. Marco Island sollte ihr Kronjuwel werden. Am 31. Januar 1965 wurde das Projekt eröffnet, nach zehn Jahren lebten schon 5.000 Menschen auf der Insel.
Unser Bild ist insofern gewissermaßen eine Zukunftsvision. So, wie sich die geschäftstüchtigen Brüder ihr Feriendomizil eines Tages vorstellen wollten. Mondän, elegant und ein klein bisschen sexy. Ein Ort, der es locker mit St. Tropez oder Marbella aufnehmen kann. Mindestens.