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Die Queen in Liverpool 2012
Die Queen bei einem Besuch in Liverpool 2012 (Foto © Shaun Jeffers/Shutterstock.com)
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Große Fechterschnecke
Die Große Fechterschnecke ("queen conch") ist das Symbol der von den Florida Keys proklamierten Conch Republic. (Foto © Rachel Rowland/Shutterstock.com)
Im Blog Keys Voices wird von einer Anekdote berichtet, die sich im Zusammenhang mit einem Besuch Elisabeths II. und ihres Ehemannes Prinz Philip auf den Florida Keys am 18. Mai 1991 ereignete. Das königliche Paar besichtigte an diesem Tag das historische Fort Jefferson auf Garden Key, der zweitgrößten Insel der Dry Tortugas rund 110 Kilometer westlich von Key West. Nachdem sie zuvor einige Tage in Miami verbracht hatten, stellten die Keys nur einen kurzen Zwischenstopp für sie dar, ehe sie nach New Orleans weiterreisten.
Als sie von einem Beiboot der königlichen Jacht "Britannia" auf die Insel gebracht worden waren, wurden die Monarchin und der Prinz dort von der Landrätin des Monroe County Wilhelmina Harvey begrüßt, die, um pünktlich zu diesem Treffen zu erscheinen, erstmals in ihrem damals bereits 79-jährigen Leben in einen Hubschrauber gestiegen war. Die oberste Repräsentantin der Florida Keys überreichte der Queen eine Urkunde, durch die sie ehrenhalber zum "Conch" ernannt wurde, wie sich die Einwohner der 1982 ausgerufenen Conch Republic selbst bezeichnen. Zusätzlich schenkte sie ihr ein Gehäuse der Großen Fechterschnecke, die im Englischen "queen conch" heißt und als Symbol der Inselkette auch die Flagge der Republik schmückt (die tatsächlich nur für einen Tag existierte).
Anderthalb Jahre später sollte sich Wilhelmina Harvey große Vorwürfe wegen eines möglicherweise folgenschweren Versäumnisses machen. Am 20. November 1992, dem 45. Hochzeitstag des königlichen Paares, brach im Schloss Windsor ein großes Feuer aus, nachdem ein Vorhang in der dortigen Privatkapelle durch einen Halogenstrahler in Brand geraten war. Laut taz dauerte es 30 Stunden, ehe der Brand, der den Nordostflügel des Palastes zerstörte, gelöscht werden konnte. Nach Angaben der Zeitung beherbergte der Trakt die größte private Kunstsammlung der Welt; Elisabeths Sohn Prinz Andrew gelang es aber, eine große Menschenkette zu organisieren, die die Rembrandts, Rubens’ und da Vincis vor den Flammen retten konnte.
In einem Radiointerview einige Tage nach dem Feuer erzählte Harvey dem Moderator, wie sehr sie es bereue, der Queen nicht gesagt zu haben, dass es Unglück bringe, ein Schneckenhaus innerhalb eines Hauses aufzubewahren. Der Gedanke, dass das Haus der Fechterschnecke möglicherweise ins Schloss Windsor gelangt war, erfüllte sie mit großer Unruhe. Ob dies allerdings tatsächlich der Fall war, wird wohl für immer unbekannt bleiben.