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»Ich habe 50 Jahre gebraucht, um meine Berufung zum Schriftsteller zu entdecken und auszuleben«, sagt Jack Young. (Foto: © Jack Young)
Schon als 20-Jähriger verspürte Jack, damals noch Hans, die Sehnsucht nach der großen, weiten Welt. Sein Großvater, der als Kriegsgefangener einige Zeit in Amerika verbracht hatte, erzählte ihm als Kind viel von den USA und schwärmte davon. In den 1980er-Jahren dann flog Hans mit seiner Frau und den beiden Töchtern Ina und Eva zum ersten Mal über den großen Teich nach Florida – und war begeistert von den weißen Sandstränden und dem türkisblauen Meer.
Miami gefiel der Familie besonders: »Der Gedanke an den ewigen Sommer war unglaublich verlockend.« Jahre später schrieb er ein Buch mit dem Titel »Deutschland – USA. Die merkwürdigen Geschichten und Erlebnisse eines Auswanderers«. Der Band handelt davon, wie er die Greencard erwarb: als Unternehmer mit eigener Textilfirma in South Carolina. Und wie er irgendwann dann – motiviert durch seine Frau – sein Talent zum Schreiben nutzte, um einen ungewöhnlichen Karrierewechsel zum Buchautor vorzunehmen.
Seitdem hat er bereits mehr als 50 Bücher geschrieben, die thematisch ein breites Spektrum umfassen: Angefangen bei Reiseführern über Romane und Kinderbücher bis hin zu Sachbüchern über kuriose Dinge ließ Jack fast nichts unversucht – und hat mit seinen Werken auch Erfolg. Zu den Kuriositäten zählen beispielsweise Bände über die Grabstätten berühmter Persönlichkeiten, skurrile Gesetze oder Bauernregeln.
Und auch seinen Traum vom Leben in Miami hat er sich erfüllt. »Uns gefällt dieses urbane Flair mit all seinen kulinarischen und kulturellen Angeboten.« Ob er gelegentliches Heimweh hat? Nicht wirklich. »Das ist schon alles gut so«, sagt uns Jack zum Abschied. »Wir sind hierher mit einem One-Way-Ticket gekommen und gehen nur noch zurück, um von Zeit zu Zeit Familie und Freunde zu besuchen.«