"March for Our Lives", Parkland 2018
Anti-Waffen-Demonstration "March for Our Lives" nach dem Schulmassaker in Parkland 2018 (Foto © Heidi Besen/Shutterstock.com)
Wie der Orlando Sentinel berichtet, hatte Gouverneur DeSantis erst kürzlich in einem Radiointerview durchblicken lassen, dass es in Florida schon bald jedem, der rechtmäßig eine Waffe besitzt, erlaubt sein könnte, sie an öffentlichen Plätzen offen zur Schau zu tragen. Obwohl die Republikanische Partei im floridianischen Parlament über eine haushohe Mehrheit verfügt, sieht es derzeit aber nicht so aus, als würde das sogenannte "open carry gun law" bald Realität werden.
Seit einer ersten Lockerung des floridianischen Waffenrechts im Juli 2023 können rechtmäßige Waffenbesitzer ab 21 Jahren, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, Schusswaffen so gut wie überall verdeckt mit sich herumtragen. Ausnahmen gelten nur für Flughäfen, Schulen, Universitäten, Bars sowie private Geschäftsräume, sofern deren Besitzer dies nicht gestattet. Vor der Novelle hatte es an Checkpoints Waffenkontrollen unter Innenstadtbesuchern gegeben.
Im Übrigen befürchten Befürworter eines stärker regulierten Waffenrechts im Fall der generellen Erlaubnis des offenen Tragens von Schusswaffen in Florida nicht nur eine Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum, sondern auch negative Folgen für den Tourismus. Laut Smith sind "Neo-Nazis, die mit Schusswaffen vor Disney Springs oder in den Straßen von Lake Buena Vista" aufmarschieren, "das Letzte, was Touristen sehen möchten". Angesichts dieser Umstände schreckt auch der republikanische Senatspräsident Ben Albritton davor zurück, einer weiteren Lockerung des Waffenrechts zuzustimmen.
Waffenrechtsverfechtern würde freilich selbst das offene Tragen von Schusswaffen auf öffentlichen Plätzen noch nicht weit genug gehen: Sie würden am liebsten das Tragen von Schusswaffen auch auf Universitätscampus erlauben und das Mindestalter dafür wieder auf 18 Jahre herabsetzen. Dieses war erst 2018 auf 21 Jahre erhöht worden.