The Villages
The Villages soll ein Paradies für Menschen im zweiten oder dritten Frühling sein. Um die dafür nötige Infrastruktur zu gewährleisten, bedarf es freilich auch Angehöriger jüngerer Altersgruppen, die mit ihren Familien zumeist in der näheren Umgebung wohnen. (Foto © Jillian Cain Photography/Shutterstock.com)
The Villages rund 90 Kilometer nordwestlich von Orlando ist bekannt für seine ausgedehnten Golfplätze und dafür, dass die Golfcarts dort auch außerhalb davon zu den beliebtesten Transportmitteln zählen. Zusätzliche Erweiterungen der Seniorensiedlung sind bereits in Planung. Laut AP ist es aber nicht nur der Ort mit dem höchsten mittleren Bevölkerungsalter der USA – der Großraum der Stadt verzeichnete in den letzten Jahren auch den Zuzug so vieler jüngerer Kinder wie kein anderer in den Vereinigten Staaten.
In dieser Dekade nahm die Zahl der Kinder im Alter von bis zu 14 Jahren in der Metropolregion Wildwood/The Villages um 18,4 Prozent zu. Der Grund dafür liegt darin, dass auch der Anteil der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter um 19,1 Prozent anstieg. In keiner anderen US-Metropolregion nahm die Bevölkerung in dieser Altersgruppe so schnell zu. Die Gesamtzahl der Einwohner von Wildwood/The Villages lag 2023 bei über 151.500; 2022 waren es noch rund 130.000.
In The Villages selbst darf niemand leben, der jünger als 19 Jahre ist, wobei wenigstens ein Mitglied eines jeden Haushalts mindestens 55 Jahre alt sein muss. Der Großteil der Menschen, die als Dienstleister, Handwerker, medizinisches Personal oder Finanzberater das Leben in der Gemeinde am Laufen halten, lebt daher in kleineren Orten außerhalb davon. Erst kürzlich wurde von dem hinter The Villages stehenden Bauunternehmen speziell für Angestellte und ihre Familien die ihrerseits auf dem Reißbrett geplante Nachbargemeinde Middleton fertiggestellt.
Der hohe Altersdurchschnitt in der Region bringt es freilich auch mit sich, dass Angebote für Einwohner am anderen Ende der Altersskala ausgesprochen rar gesät sind. So gibt es kaum Freizeit- und Unterhaltungsangebote für kleinere Kinder, und auch etwa für den Besuch eines auf jüngere Patienten spezialisierten Zahnarztes müssen Familien noch längere Anfahrtszeiten in Kauf nehmen.