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Ab Windstärke 12 wird ein tropischer Wirbelsturm Hurrikan genannt. (Foto: © hbpictures)
Zwischen 1980 und 1984 durfte sich der Sunshine State schon einmal über eine Hurrikan-Pause freuen, bevor die Saison 1985 die meisten Wirbelstürme seit 99 Jahren verzeichnete.
Experten warnen daher auch davor, das Wetter nun auf die leichte Schulter zu nehmen. "Bereits nächstes Frühjahr könnten einige Sturmfluten und Tornados auf uns zu kommen", erklärt Bryan Koon, Direktor der Florida Division of Emergency Management gegenüber der Tampa Tribune.
Und trotzdem, es ist schon erstaunlich, dass Florida mit über 2.000 Kilometern Küstenlinie so lange "sturmfreie Bude" hatte. Zuletzt wurde der Sunshine State Ende Oktober 2005 von Hurrikan Wilma mit voller Wucht getroffen. Seitdem gab es insgesamt acht tropische Stürme, die zwar für Überflutungen verantwortlich waren, aber zu größeren Zerstörungen kam es glücklicherweise nicht – zumindest nicht in Florida.
Etwas brenzlig wurde es in dieser Saison nur, als Erika Ende August über dem Atlantik brodelte. Meteorologen warnten, dass Erika unberechenbar sei, was dazu führte, dass kurzzeitig der Ausnahmezustand ausgerufen wurde. Erika brach dann über der Insel Hispaniola aus, schwere Regenfälle in der Karibik führten zu Schlammlawinen, die in der Dominikanischen Republik und in Haiti großen Schaden anrichteten und einige Todesopfer forderten. Auch das Frachtschiff El Faro, das trotz aller Sturmwarnungen in See stach, brachte Erika zum Kentern. Ein Unglück, das mit mehr Umsicht wohl vermeidbar gewesen wäre.
Generell zeichnete sich 2015 als ein Jahr aus, in dem die Meteorologen überwiegend Recht behielten. Als Grund für die ruhige Saison in Florida wird vor allem das Wetterphänomen El Niño vermutet, das in diesem Jahr als besonders ausgeprägt gilt.
Trotzdem wird vorgesorgt. Floridas Gouverneur Rick Scott will im Budget fürs kommende Jahr 3 Millionen Dollar für Katastrophenschutz einplanen, weitere 3,5 Millionen Dollar sollen für den Ausbau des Frühwarnsystems ausgegeben werden. Für den Bau von hurrikansicheren Immobilien sind 3,4 Millionen Dollar vorgesehen. "Beim nächsten Hurrikan werden wir viel besser reagieren können, als noch 2004 und 2005", erklärt Koon. Auch die stetig strenger gewordenen Bauvorschriften sollen größeres Unheil abwenden.