Thanksgivingmahl
Das gemeinsame Truthahn-Essen ist der zeremonielle Höhepunkt von Thanksgiving, aber längst nicht alles, was im Rahmen dieses Festes passiert. (Foto © Bochkarev Photography/Shutterstock.com)
Niemand weiß genau, wann das erste Erntedankfest in Nordamerika zelebriert wurde. Die heutige Thanksgiving-Tradition wird offiziell auf die US-amerikanischen Pilgerväter zurückgeführt, die 1621 in Plymouth Rock im heutigen Massachusetts angeblich erstmals eine Erntedankfeier veranstalteten, an der auch Mitglieder des örtlichen Indianerstamms der Wampanoag teilnahmen. Einige Historiker sind dagegen der Ansicht, dass das erste gemeinsam von europäischen Siedlern und Indigenen begangene Thanksgiving bereits am 8. September 1565 in Florida stattfand, als eine Gruppe von Spaniern unter der Führung von Admiral Pedro Menéndez de Avilés die Stadt St. Augustine gründete und Bekanntschaft mit dem Stamm der Timucua machte. Es gibt aber auch Quellen, nach denen schon am 23. Mai 1541 im heutigen Texas von einer spanischen Expedition unter Leitung des Conquistadors Francisco Vásquez de Coronado ein derartiges Fest abgehalten wurde, an dem auch Angehörige eines dort ansässigen Stammes teilnahmen, der zu den sogenannten Caddo-Völkern gehörte.
Für die Erstellung des Rankings "Best Places to Go for Thanksgiving" verglich die Finanzwebsite WalletHub 100 der bevölkerungsreichsten US-Städte anhand von 20 Faktoren aus den fünf Kategorien Feiern und Traditionen, Erschwinglichkeit, Sicherheit und Erreichbarkeit, Möglichkeiten ehrenamtlicher Betätigung und Wetter. Dazu zählten unter anderem die Zahl der Thanksgivingevents pro Einwohner und die Häufigkeit von Google-Suchanfragen im Hinblick auf derartige Feierlichkeiten durch die jeweilige Bevölkerung, die Kosten für ein Thanksgivingdinner und der niedrigste Preis für ein 3-Sterne-Hotel, der Prozentsatz an Leuten, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle pro Kopf und die Zahl der verspäteten Flüge in der Zeit von Thanksgiving.
Die Bestenliste wird von Atlanta in Georgia angeführt. Platz 2 belegt Floridas Actionmetropole Orlando. Nach Scottsdale in Arizona auf Rang 3 folgt als vierte Stadt Miami. Die Plätze 5, 6 und 7 gehen an Raleigh in North Carolina, Virginia Beach in Virginia und Las Vegas. Als dritte floridianische Stadt in den Top 10 steht Tampa auf Rang 8. Immerhin noch auf Platz 34 findet sich St. Petersburg. Weitere floridianische Städte im Ranking sind Jacksonville (51) und Hialeah (96).
Wie Yahoo! berichtet, steht Orlando laut einer Auswertung der Flug- und Hotelbuchungen durch die American Society of Travel Advisors (ASTA) bei US-amerikanischen und ausländischen Touristen sogar auf Platz 1 der Reisedestinationen am verlängerten Thanksgiving-Wochenende (was allerdings nicht nur mit den Thanksgiving-Traditionen, sondern vor allem auch mit den dort ansässigen Themenparks zusammenhängen dürfte). In den Top 10 der meistgebuchten US-Reiseziele folgen die kalifornische Disneyland-Heimat Anaheim und New York auf den Rängen 2 und 3; die Plätze 9 und 10 gehen mit Tampa und Fort Lauderdale wiederum an Florida.
Die fünftägige Thanksgiving-Zeit beginnt am Tag vor dem Festmahl, dem sogenannten "Blackout Wednesday", mit ausgelassenen Partys, bei denen traditionell viel Alkohol fließt, sodass dieser Tag auch als "Drinksgiving" bezeichnet wird. Nach den Angaben von WalletHub gibt ein durchschnittlicher US-Amerikaner während dieser fünf Tage 312 Dollar aus. (Nicht ganz klar ist allerdings, ob in dieser Summe auch Ausgaben für Konsumgüter enthalten sind, die am auf Thanksgiving folgenden "Black Friday" beziehungsweise am "Small Business Saturday" einen Tag später getätigt werden.)
Rund 46 Millionen Truthähne müssen für das Fest jedes Jahr ihr Leben lassen, die zu Umsätzen von über 604 Millionen Dollar führen. Diesem Beitrag zum Bruttosozialprodukt stehen 26 Millionen Dollar gegenüber, die im Durchschnitt bei jedem Thanksgiving durch Hausbrände vernichtet werden. Bekanntermaßen geraten sich die Anhänger verschiedener politischer Standpunkte in Amerika leichter in die Haare, als dies in europäischen Ländern der Fall ist; dementsprechend bemühen sich 46 Prozent der Thanksgiving feiernden US-Amerikaner, politische Themen beim Tischgespräch während des gemeinsamen Festmahls tunlichst zu vermeiden. Ein durchschnittlicher amerikanischer Mann nimmt bei einem Thanksgivingmahl etwa 188,5 Kilojoule (4500 Kalorien) zu sich; um sie sich wieder abzutrainieren, müsste er 10 Stunden und 2 Minuten auf einem Laufband verbringen.