Hat eine bemerkenswerte juristischen Karriere vorzuweisen: Sonja K. Burkard(Foto: © Dirk Rheker)
Letztlich ist die »ewige Stadt« an allem schuld. Daran, dass sie vor 13 Jahren – sehr zum Entsetzen ihrer Kollegen und Freunde – ihren aufregenden Job als Staatsanwältin für die Freie und Hansestadt Hamburg aufgibt. Dass sie auf die »Verbeamtung auf Lebenszeit« pfeift, um noch mal etwas völlig Neues anzufangen. Spätestens seit ihrer Referendarzeit in Rom hatte Sonja K. Burkard von dieser gewissen Leichtigkeit des Seins geträumt, die wohl nur ein Leben unter der Sonne ermöglicht.
Wie gut, dass Ehemann Stephan ähnlich denkt und fühlt. Und bereit ist, eine ebenfalls glänzende Managementkarriere aufzugeben, um gemeinsam mit dem noch kleinen Sohn nach Florida zu ziehen. Der Sunshine State verspricht »Dolce Vita« auf Amerikanisch. Doch Sonja K. Burkard wird es auf Partys und Golfplätzen schnell langweilig. Ihr fehlt die intellektuelle Herausforderung im Gerichtssaal, die für die ehrgeizige Juristin schon immer mehr bedeutete als »nur« ein Job.
Sie entschließt sich zum erneuten Jurastudium, diesmal am Stetson University College of Law in St. Petersburg. Schließt vorzeitig mit »cum laude« ab, »wohl auch, weil ich es mir noch einmal beweisen wollte«. Nach ihrer anwaltlichen Zulassung in Florida und New York gründet sie im Jahre 2001 in Fort Myers die Kanzlei BURKARD LAW FIRM, P.A., die ihre Mandanten fortan in Rechtsgebieten wie Einwanderungs- und Familienrecht, Grundstücks- oder Unternehmensrecht vertritt. Ihre transatlantische Expertise – Sonja K. Burkard ist als Anwältin weiterhin auch in Deutschland zugelassen – ist begehrt, die Kanzlei beschäftigt heute mehrere Anwälte und Mitarbeiter.
»Wir wissen halt, wovon wir reden«, sagt Burkard überzeugt, »viele Belange, wegen derer insbesondere europäische Mandaten zu uns kommen, kennen wir ja aus eigener Erfahrung.« Ein starkes Tandem: Während Sonja sich um die juristischen Dinge kümmert, zeichnet Stephan für den geschäftlichen Teil verantwortlich. Gerade wurde Sonja K. Burkard zum Federal Court of Appeal in Washington zugelassen – vorläufiger Höhepunkt einer bemerkenswerten juristischen Karriere. Heimweh nach der Waterkant? »Nicht wirklich«, lacht die Advokatin. »Wir sind oft in Hamburg und haben dort noch viele Freunde. Aber zu Hause sind wir längst in Südwestflorida.« Oder um es anders auszudrücken: »Ihre« ganz persönliche Fontana di Trevi haben die Burkards am Golf von Mexiko gefunden.