George Herman ist einer der bedeutendsten Baseballer aller Zeiten.Beim Golf kann er seine Herkunft nicht verleugnen.(Foto: ©State Archives of Florida)
Wir schreiben das Jahr 1930, Ruth hatte zu diesem Zeitpunkt mit seinen New York Yankees bereits eine Dynastie geschaffen, bei deren Erinnerung es auch heute noch so manchem Fan die Tränen in die Augen treibt. 1925 hatten die Yankees ihre erste World Series gewonnen und damit den Grundstein für viele weitere Titel gelegt, unvergessen bis heute die »Mördermannschaft« von 1927, die ihre Gegner nach Belieben dominierte. Nach Florida zog es »The Babe« und seine Yankees schon ab Mitte der zwanziger Jahre, zum alljährlichen »Spring Training« in St. Petersburg.
Für den großen Slugger also ein Klacks, mal eben nach Coral Gables zu fahren, um dort gemeinsam mit dem ehemaligen Gouverneur von New York, Al Smith, den Golfschläger zu schwingen – und so ein wenig die Werbetrommel für den neuen Hotelpalast zu rühren. Babe Ruth war halt ein Mann, der aus dem Vollen schöpfte und mit vollen Händen gab. Ein Kerl von barockem Format und entsprechendem Lebensstil: Bier galt für ihn, dessen Vorfahren väterlicherseits aus dem kleinen Dorf Oberalben in Rheinland-Pfalz stammten, als Grundnahrungsmittel, die Größe seiner Mahlzeiten und die Zahl seiner Liebschaften waren legendär, geraucht hat er wie ein Schlot.
Noch bis 1933 sollte Ruth der Spitzenmann der Yankees bleiben, ehe die Reflexe langsam nachließen. Später zog er sich ins Privatleben zurück, verbrachte bis zu seinem frühen Tod im Jahre 1948 die Winter mit Gattin Claire in seinem Haus auf Treasure Island am Golf von Mexiko. Und wird deshalb im Sunshine State bis heute mit mindestens ebensolcher Inbrunst verehrt wie »dort oben« in der New Yorker Bronx.