Bay Island, Sarasota
Auch Sarasota (im Bild die vorgelagerte Barriereinsel Bay Island) liegt in einer der Regionen, in denen laut CoreLogic eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Preise für Wohnimmobilien innerhalb des nächsten Jahres fallen werden. (Foto © Unwind/Shutterstock.com)
Laut dem jüngsten Report des Datenanalyseunternehmens CoreLogic zur Entwicklung der Wohnimmobilienpreise in den Vereinigten Staaten stiegen diese US-weit zwischen Mai 2022 und Mai 2023 um 1,4 Prozent; zwischen April und Mai 2023 gab es einen Anstieg von 0,9 Prozent. Auf der Basis der vorliegenden Daten prognostiziert das Unternehmen für den Mai 2024 einen Preisanstieg von 4,5 Prozent gegenüber dem Mai 2023.
Abweichend vom nationalen Trend verzeichnen einige lokale Immobilienmärkte aber einen Preisrückgang. Laut CoreLogic hängt dies damit zusammen, dass manche weniger urbane Regionen, die auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie einen starken Zuzug von Menschen aus dichter besiedelten Gegenden erlebten, inzwischen infolge der dadurch gestiegenen Immobilienpreise wieder an Bevölkerung verlieren. Dazu zählen die floridianischen Metropolregionen Lakeland/Winter Haven, North Port/Sarasota/Bradenton, Cape Coral/Fort Myers sowie Port St. Lucie. Gemäß der Studie gehören sie zu den fünf US-Regionen, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Rückgangs der Immobilienpreise innerhalb der kommenden zwölf Monate am höchsten ist. CoreLogic beziffert sie mit 70 Prozent. Genau gegenteilig ist die Entwicklung in einigen besonders dicht besiedelten Metropolregionen: Hier gab es zwischen Mai 2022 und Mai 2023 teils weit überdurchschnittlich hohe Preissteigerungen. Die Spitzenposition belegt Miami mit einem Anstieg von 11,8 Prozent.
Der in der Region Naples tätige Immobilienmakler Budge Huskey, Vorstandsvorsitzender von Premier Sotheby’s International Realty, betrachtet die Prognose von CoreLogic im Hinblick auf die floridianischen Metropolregionen allerdings mit einer gewissen Skepsis. Wie er gegenüber News-Press erklärt, belegen die in dem Report veröffentlichten Zahlen für ihn eher die "Widerstandskraft" der floridianischen Immobilienmärkte: Im Vorfeld der Weltwirtschaftskrise ab Ende 2007 sei die Zahl der Immobilienverkäufe bereits 16 Monate vor dem dramatischen Preiseinbruch zurückgegangen. Im Unterschied dazu erlebten die Verkäufe nun bereits seit fast zwei Jahren "eine Talfahrt", ohne dass es bislang aber irgendeinen Hinweis auf einen jähen Absturz gebe.
Anders als 2007 sei die Zahl der auf dem Markt angebotenen Immobilien im Übrigen auch "historisch niedrig" und nehme weiter ab, und die Preise seien bislang trotz der rückläufigen Verkäufe, eines dadurch bedingten größeren Angebots und höherer Hypothekenzinsen und Versicherungsprämien recht stabil geblieben. Ein Grund dafür sind nach Aussage von Jillian Young, Präsidentin von Premiere Plus Realty, auch die von Hurrikan Ian verursachten Schäden, die dazu geführt hätten, dass angesichts knapper Ressourcen viele Bauunternehmen, die mit Reparaturen und dem Wiederaufbau zerstörter Gebäude ausgelastet seien, Neubauprojekte verschieben müssten.
Laut Bruce Mitchell, Leiter des Maklerteams der Abteilung Bonita Springs der Immobilienfirma Keller Williams, tragen das steigende Angebot und die Verlängerung der durchschnittlichen Zeitspanne, nach der eine Immobilie verkauft werden, zu einem ausgeglicheneren Markt bei. Nach ungewöhnlich geringen Zinssätzen von 2, 3 oder 4 Prozent in den letzten drei Jahren seien die Zinsen nun wieder auf ein Niveau gestiegen, dass mit 6 bis 7 Prozent dem Durchschnitt der zurückliegenden 50 Jahre entspreche.