Wohnhaus in Naples
An der Küste gelegene Wohnhäuser in Naples, einer der floridianischen Städte, wo Luxusapartments nach wie vor sehr gefragt sind (Foto © Kristi Blokhin/Shutterstock.com)
Wie die Zeitung Naples Daily News berichtet, hielten der Vorstandvorsitzende und Gründer von LSI Companies Randy Thibaut und sein Sohn Justin Thibaut, der Präsident der Unternehmensgruppe ist, kürzlich die alljährliche öffentliche Informationsveranstaltung der in Fort Myers beheimateten Immobilienentwicklungs- und -dienstleitungsfirmengruppe ab. Bei dem Event, das aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online stattfand, kamen eine Reihe von Fakten und Zahlen zu Trends auf den Immobilienmärkten Südwestfloridas zur Sprache.
So hätten die Verkäufe von neuen Einfamilienhäusern nach einem kurzzeitigen krisenbedingten Rückgang bereits im April sowohl lokal als auch national wieder zugenommen. Laut Randy Thibaut hat diese Erholung mit verschiedenen Faktoren zu tun. Eine besondere Bedeutung komme dabei den bundesstaatlichen Unterstützungsmaßnahmen für Wirtschaft und Privatleute zu. So seien allein nach Südwestflorida rund 1,5 Milliarden Dollar geflossen – sei es in Form von Unternehmerdarlehen, Unterstützungszahlungen an Haushalte oder Arbeitslosenhilfe. Dazu komme noch die Herabsetzung der Hypothekenzinsen auf 3 Prozent oder weniger.
Zwar sei die Zahl der Baugenehmigungen erwartungsgemäß zurückgegangen, da Bauprojekte auf Eis gelegt worden seien, um die Entwicklung der Nachfrage abzuwarten und ein Überangebot an Immobilien zu vermeiden. Auf der anderen Seite bemühten sich Immobilienbesitzer zu Beginn der Krise, potenzielle Käufer, da keine persönlichen Hausbesichtigungen vorgenommen werden konnten, mit virtuellen Rundgängen und Verkäufen bei der Stange zu halten, und boten ihnen notfalls sogar Discounts an. Dies habe aber aufgehört, als die Nachfrage im April wieder gestiegen sei. Einige Bauherren von Wohnhäusern hätten sogar berichtet, in diesem Mai und Juni mehr Verkäufe getätigt zu haben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Teilweise habe die Covid-19-Pandemie dazu geführt, dass Käufer aus großstädtischen Gebieten, die sowieso vorgehabt hätten, in naher Zukunft eine Wohnimmobilie in Florida zu erwerben, den Kauf vorgezogen hätten, um von den niedrigen Zinsen zu profitieren.
Die Zahl der beantragten Baugenehmigungen für Apartmenthäuser in der ersten Hälfte dieses Jahres sei mit 2.898 sogar fast so hoch gewesen wie im vergangenen Jahr, was allerdings nicht bedeute, dass all diese beantragten Projekte auch tatsächlich umgesetzt würden. Auch die Planung und der Bau von großen Wohnanalagen gingen trotz der Corona-Krise unvermindert weiter. Die Verkäufe von Apartments in Luxuswohntürmen in Naples und Bonita Springs seien weiterhin hoch, wozu auch die Tatsache beitrage, dass viele Leute aus großen Metropolen wie New York vor dem Virus in kleinere Städte fliehen würden. Nicht ganz so positiv sei die Entwicklung in Fort Myers Beach, der Innenstadt von Fort Myers und dem Charlotte County.
Beim Landerwerb durch Bauherren und Entwickler sei eine signifikante Zunahme zu verzeichnen, die Umsetzung der damit verbundenen Vorhaben werde aber natürlich erst dann erfolgen, wenn die Corona-Pandemie und die damit verbundene soziale Unruhe vorbei seien. Was den Verkauf von bestehenden Wohnimmobilien angehe, sei der Bestand in den drei südfloridianschen Countys Palm Beach, Broward und Miami-Dade in der ersten Jahreshälfte 2020 zurückgegangen, während die Nachfrage hoch geblieben sei, was zu einem Anstieg der Preise geführt habe. Von Januar bis Juni habe es insgesamt 18.298 Wiederverkäufe von Ein- und Mehrfamilienhäusern gegeben, was gegenüber 2019 einem Minus von 6,4 Prozent entspreche. Mitten in einer durch eine Pandemie verursachten Krise sei das ein ziemlich geringer Rückgang.