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Universal Studios, Universal Orlando Resort
Gutshaus im italienischen Stil im Universal Orlando Resort. Die City Beautiful zieht nicht nur Vergnügungssüchtige an – die Region rund um Orlando ist auch eine sehr gefragte Wohngegend, wie der aktuelle Immobilienboom nachdrücklich zeigt. (Foto © Solarisys/Shutterstock.com)
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Celebration, Region Orlando
Die vom Walt-Disney-Konzert erbaute Planstadt Celebration nahe dem Walt Disney World Resort. Der Medianpreis für Wohnimmobilien in der Metropolregion Orlando stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent. (Foto © Box Lab/Shutterstock.com)
Nach einem Bericht des Orlando Business Journal gehen Immobilienexperten davon aus, dass der Eigenheimmarkt sich 2022 robust, aber etwas zurückhaltender als im Vorjahr verhalten wird. Angesichts der Errichtung neuer Wohnhäuser und Apartments werde das Immobilienangebot zunehmen, der Preisanstieg werde sich verlangsamen und Bieterkämpfe um begehrte Objekte würden seltener werden.
2021 war laut der Zeitung "eines der bislang heißesten Jahre für Wohnimmobilien". So stieg der Medianpreis für ein Eigenheim in der Metropolregion Orlando im Zeitraum Januar bis November gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 20 Prozent auf 330.000 Dollar, und die Gesamtzahl an Haus- und Wohnungsverkäufen lag fast 20 Prozent über jener im Jahr 2020. In Anbetracht des knappen Angebots gerade im Luxussegment fanden auch manche hochpreisige Objekte, die bereits längere Zeit auf dem Markt gewesen waren, endlich einen Käufer. Dazu zählte das teils architektonisch etwas eigenwillig gestaltete Anwesen des ehemaligen Basketballstars und heutigen Rappers und Moderators Shaquille O’Neal, das laut Business Insider Ende Januar 2021 für 16,5 Millionen Dollar verkauft wurde, nachdem es zuvor drei Jahre lang erfolglos angeboten worden war.
Laut einer Studie der Immobilienplattform Realtor.com ist für 2022 in der Region Orlando mit einem Anstieg der Zahl der Immobilienverkäufe um 8,8 Prozent zu rechnen, während die Preise um 5,4 Prozent steigen dürften. Im November 2021 lag die Zunahme bei den Verkäufen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vormonats noch bei 12,7 Prozent. Auch wenn die Nachfrage nach wie vor groß, die Hypothekenraten niedrig und das Angebot begrenzt ist, wird nach Aussage der Realtor.com-Chefökonomin Danielle Hale der Umstand, dass die Wohnimmobilien angesichts zunehmender Preise für immer weniger Leute erschwinglich sind, zu einer Verlangsamung des weiteren Preisanstiegs beitragen.
Gemäß einer kürzlich veröffentlichten Studie des aus Orlando stammenden Ökonomen Sean Snaith, Direktor des Instituts für Wirtschaftsprognosen der University of Central Florida, wird in diesem Jahr zudem das Angebot an neu gebauten Einfamilienhäusern und Wohnungen in ganz Florida deutlich zunehmen: Lag die Zahl der begonnenen Wohnbauprojekte 2020 noch bei 156.763, waren es 2021 189.736; für 2022 ist mit immerhin 169.678 Baubeginnen zu rechnen, in den Folgejahren wird ihre Zahl voraussichtlich wieder unter jener von 2020 liegen. Auch der Chefökonom der National Association of Realtors Lawrence Yun rechnet mit einer Vergrößerung des Immobilienangebots in diesem Jahr. Im April 2021 lag der auf dem Markt verfügbare Wohnimmobilienbestand etwa in der Metropolregion Orlando auf einem 20-Jahres-Tief: Bei gleichbleibender Nachfrage hätte er gerade noch für 0,65 Monate gereicht. Erst bei einem für sechs Monate reichenden Angebot sprechen Immobilienökonomen von einem ausgeglichenen Markt.