Überschwemmung in Cape Coral nach Hurrikan Ian
Hurrikan Ian führte in Cape Coral zu verheerenden Überflutungen. (Foto © Alfonso Lozano del Rey/Shutterstock.com)
Das staatliche National Flood Insurance Program (NFIP) gewährleistet Immobilienbesitzern in flutgefährdeten Gegenden der USA Versicherungsschutz, sofern sie bestimmte, von der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA (Federal Emergency Management Agency) festgelegte Vorgaben erfüllen. Dazu zählt die sogenannte 50-Prozent-Regel: Durch einen Sturm beschädigte Häuser, die vor 1981 erbaut wurden, müssen abgerissen und entsprechend dem geltende Florida-Gebäudecode sowie mit der aktuell vorgeschriebenen Erhöhung neu errichtet werden, sofern der an ihnen entstandene Schaden 50 Prozent ihres gegenwärtigen Marktwerts übersteigt.
Wie Wink berichtet, hat die Stadtverwaltung von Cape Coral, wo der Hurrikan Ian große Zerstörungen anrichtete, dortige Besitzer schwer beschädigter Immobilien dazu aufgefordert, mit den Reparatur- und Sanierungsarbeiten noch einige Wochen zu warten. Grund dafür ist eine überarbeitete Fassung der die 50-Prozent-Regel betreffenden Verordnung, die zum 1. Dezember in Kraft treten soll. Damit werden einige bislang geltende Regelungen abgeschafft, sodass Hausbesitzer leichter berechnen können, ob die Schäden oberhalb der 50-Prozent-Grenze liegen. So sollen etwa nach den Worten von Stadtratsmitglied Tom Hayden künftig hierfür nicht mehr sogenannte kumulative Schäden herangezogen werden müssen, die in den zurückliegenden fünf Jahren aufgetreten sind.
Laut Cape Coral Breeze hofft die Stadt überdies, künftig im sogenannten Community Rating System (CRS) in einer geringeren Flutgefährdungsklasse eingeordnet zu werden. Gegenwärtig wird der flutgefährdete Teil der Stadt, der 35 Prozent ihrer bebaubaren Fläche und rund 36.000 Gebäude umfasst, der Kategorie 5 zugeordnet. Innerhalb des zehn Kategorien umfassenden Systems liegt sie damit genau in der Mitte. Dank dieser Klassifizierung erhalten dortige Immobilienbesitzer einen Rabat von 25 Prozent auf die Flutversicherungsprämie, die für die am meisten gefährdeten Gebäude der Kategorie 10 zu zahlen ist. Die alle drei Jahre durchgeführten Überprüfungen der Klassifizierungen der am CRS teilnehmenden Gemeinden fanden zuletzt am 2. September dieses Jahres statt. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass Cape Coral weiterhin in Kategorie 5 eingestuft wird, sieht aber auch eine gewisse Chance für eine Einstufung in Kategorie 4. In diesem Fall würde sich die Flutversicherungsprämie um weitere 5 Prozent reduzieren.