August A. Busch suchte die Nähe zur Prominenz und ließ sich seinen ausladenden Zweitwohnsitz nur einen Steinwurf vom berühmten Don Cesar Hotel (Foto) bauen. (Foto: © Jeff Kinsey)
Solche Vibes sind natürlich ansteckend und garantiert werden viele Interessenten anklopfen und versuchen, einen Besichtigungstermin zu erhaschen, jetzt, wo das Anwesen in Pass-A-Grille für 6,9 Millionen Dollar zum Verkauf steht.
Aber Achtung! Für die Tour sollte man bequemes Schuhwerk anlegen, denn die drei separaten Wohneinheiten mit Bootshaus und insgesamt 9 Schlafzimmern aus den frühen 50ern haben die Ausmaße eines ganzen "Blocks". Der Größe wegen ist das Anwesen sogar mit Industrie-Kühlschränken und kommerziellen Waschmaschinen und Trocknern ausgestattet. Luxus braucht eben Raum!
Anyway. Das legendäre "Busch Estate" diente Mr. A. Busch Jr. als perfekte Basis für seine Stippvisiten bei seinem Baseball-Team, den St. Louis Cardinals, das in St. Petersburg trainierte, schreibt die Tampa Bay Times. "Bier-Busch Junior" liebte Spielwiesen. So gehörten auch der Tampa Zoo und der Themenpark Busch Gardens zu seinen Preziosen, die er regelmäßig besuchte, wenn er herkam.
Es war einfach immer etwas los, wenn A. Busch Jr. da war. Er brachte Dutzende hochprominenter Gäste mit ins Haus. Gerne auch mit der Yacht, sodass das Dock 1961 eigens für 25-Meter-Schiffe erweitert wurde. Selbst die Präsidenten Lyndon Johnson und Bill Clinton sollen gerne zum Essen angereist sein. Auch die Sport-Legenden Babe Ruth und Arnold Palmer und die TV-Größen Ed McMahon und Walter Cronkite waren zu Gast. Und tatsächlich überraschten Buschs Freunde ihn 1982 zu seinem 83. Geburtstag mit einem echten Tiger.
Nach Buschs Tod 1989 wurde das Leben an der Little McPherson Bayou noch unsteter: Die berühmten Besitzer wechselten so häufig, wie andere die Sportsocken: Tampa-Bier-Mogul Arthur Pepin kaufte als Erster, danach Bauunternehmer John DaSilva. DaSilva brauchte über 4 Jahre mit Gerichtsverfahren und Umbauarbeiten bis er schließlich sein "Birds of Paradise Boutique Resort" erschaffen hatte. Exklusive Ferienvermietungen führten es als "The Grandest Private Waterfront Estate in Florida" für 2.000 Dollar die Nacht.
Durch die Rechtsstreitigkeiten geriet DaSilva jedoch in Schwierigkeiten, versuchte das "Resort" erstmals 2008 für 19,9 Millionen abzustoßen, schließlich ereilte ihn 2010 aber die Zwangvollstreckung. Im Dezember desselben Jahres übernahm Tom Frederick, der Gründer von "Zeno Office Solutions", der seine Firma erfolgreich an Xerox veräußert hatte. Who's next? Das Refugium braucht wieder Bier, meinen wir! Herr Becks? Herr Heinecken? Anyone?