Pelecanus erythrorhynchos: "snow birds" der besonderen Art (Foto: © Dennis W Donohue)
Nashornpelikane, die im Englischen "American white pelicans" genannt werden, unterscheiden sich von den in Florida heimischen Braunpelikanen nicht allein durch ihr schneeweißes Gefieder, sondern vor allem durch ihre imposante Größe: Mit einer Länge von 127 bis 170 Zentimetern und einer Flügelspannweite von nahezu 3 Metern sind sie zwei- bis dreimal so groß wie ihre braungefiederten Verwandten und gehören zu den größten Wasservögeln überhaupt.
Der deutsche Name der Vögel beruht auf einem bis zu 7 Zentimeter hohen Höcker auf dem Rücken ihres orangefarbenen Schnabels, den sie während der Paarungszeit im Frühling entwickeln. Parallel dazu bilden sie einen gelben Federschopf aus, der ebenso wie der Höcker im Sommer wieder verschwindet. Von ihren Brutrevieren an den großen Seen in den Bergen und Ebenen der nordwestlichen USA, in denen sie den Frühling und Sommer verbringen, ziehen in jedem Herbst Tausende von Nashornpelikanen zum Überwintern an die floridianische Küste.
Hier kann man sie bei der Nahrungssuche im Golf und Atlantik beobachten oder am Himmel ihren Formationsflug bewundern. Besonders faszinierend ist es, den Vögeln bei der Nahrungsaufnahme zuzusehen. Die in Kolonien brütenden Vögel unternehmen auch die Beutejagd gemeinsam. Im Gegensatz zu Graupelikanen tauchen sie dabei nicht völlig unter Wasser, sondern gründeln. Wenn sie auf einen Fischschwarm stoßen, kreisen mehrere Vögel ihn ein und treiben ihn ins flache Wasser, wo die Tiere die Fische mittels ihres großen Schnabels mit seinem dehnbaren Hautsack einfach aus dem Wasser schöpfen, um sie im Ganzen herunterzuschlingen.
Wie Vince Molnar, dessen Unternehmen Kajaktouren entlang des Woolverton Trails im Gasparilla Sound bei Punta Gorda anbietet, gegenüber FloridaRambler.com erläutert, schlagen die Pelikane bei der Beutejagd mit den Flügeln, um die Fische in einen engen Kreis zu treiben. Dabei gehen sie laut seiner Aussage eine Symbiose mit Kormoranen ein, die auf der Jagd nach Fischen unter den Schwarm tauchen, sodass diese an die Wasseroberfläche fliehen und dabei häufig direkt in den Schnäbeln der Pelikane landen. Auch Braunpelikane beteiligen sich gern an derartigen Festmahlen.
Besonders gut lassen sich die Vögel im Rahmen einer Kajaktour beobachten. Neben dem Gasparilla Sound-Charlotte Harbor Aquatic Preserve sind die Nashornpelikane insbesondere morgens und abends auf der Insel White Pelican Island in der Bucht Charlotte Harbour anzutreffen, die den Vögeln als Rast- und Schlafstätte dient. Andere Gebiete, in denen man ihnen begegnen kann, sind etwa das Areal der Ten Thousand Islands, die Gegend von Everglades City oder die Insel Chokoloskee, das Merritt Island National Wildlife Refuge und der Kiwanis Island Park auf Merritt Island, das J. N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge auf Sanibel Island, das Circle B Bar Reserve in Lakeland sowie Seminole Rest an der Canaveral National Seashore. Weitere Informationen zu guten Plätzen zum Beobachten von Pelikanen und anderen Vögeln finden Sie auf der Website spacecoastbirding.com.