Mild und trocken in Florida, kalt und schneereich im Norden der Vereinigten Staaten, so lautet die Vorhersage für den bevorstehenden Winter. (Foto: © Fotoluminate LLC)
Gemäß einer jüngst veröffentlichten Prognose des staatlichen US-Klimaforschungsinstituts Climate Prediction Center in Maryland ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 55 bis 65 Prozent davon auszugehen, dass die Wetterverhältnisse in der nördlichen Hemisphäre im kommenden Herbst und Winter durch das Wetterphänomen La Niña geprägt sein werden. Infolgedessen könnte der Winter in Florida und allgemein in den südlichen USA überdurchschnittlich warm und trocken werden, während in den nördlichen USA, speziell im Gebiet vom oberen Mittleren Westen bis New York und Neuengland, mit tieferen Temperaturen und mehr Schneefall zu rechnen ist.
La Niña, das gewissermaßen das Gegenstück zum Wetterereignis El Niño darstellt, beruht auf überdurchschnittlich hohen Luftdruckunterschieden zwischen Südamerika und Indonesien, in deren Folge sich die Passatwinde und die äquatoriale Luftzirkulation verstärken. Zugleich kühlen sich die parallel zum Äquator verlaufenden Luftströme ab und das warme Wasser an der Oberfläche des Pazifiks wird Richtung Südostasien getrieben, sodass vor der Küste Perus kälteres Tiefenwasser nachströmt. Aufgrund des Westwinddrifts beeinflussen die abgekühlten Luftmassen nicht nur das Wetter im pazifischen Raum, sondern haben auch Auswirkungen auf Wetterereignisse im Atlantik, die besonders im Zeitraum vom Spätherbst bis zum frühen Frühling auftreten.
Wie der Meteorologe Robert Molleda, der beim National Weather Service Miami-South Florida für Wetterprognosen zuständig ist, gegenüber dem Sun Sentinel ausführt, dürfte die kommende Wintersaison daher mit allgemein sonnigeren und milderen Tagen eher dem entsprechen, was die Menschen vom Winterwetter in Südflorida erwarteten, als dies im vergangenen Winter der Fall gewesen sei. In der Wintersaison 2016/17 habe El Niño speziell in Südflorida für überdurchschnittlich viel Regen gesorgt.
Laut der Prognose, die sich auf die Monate Dezember bis Februar bezieht, ist ab dem Spätherbst oder Frühwinter mit dem Einfluss von La Niña zu rechnen. Allerdings wird davon ausgegangen, dass das Wetterphänomen eher schwach ausfallen und möglicherweise nur von relativ kurzer Dauer sein wird.