Untertauchen ohne nass zu werden: Key Largos Christ of the Abyss Statue. (Foto: © Lawrence Cruciana)
Google Street View ermöglicht uns schon seit einigen Jahren den virtuellen Spaziergang durch eine Straße oder sogar durch ganze Stadtviertel. Vor allem Leute, die eine Reise oder einen Umzug planen, nutzen die Anwendung gern, um sich zum Beispiel die Umgebung des favorisierten Hotels anzusehen oder die neue Nachbarschaft vorab zu erkunden. Kürzlich wurden bereits Floridas Strände von Google fotografiert und veröffentlicht.
Nun wird die Technologie auch unter Wasser eingesetzt. So sollen Korallenriffe und andere Naturwunder unter Wasser einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Im Grunde sei dies nichts anderes, als Tauchen mit dem eigenen Computer, so die Tampa Bay Times.
Erstmals werden amerikanische Wissenschaftler in die Technik der speziellen Fischaugen-Linsen auf den Florida Keys eingeführt. Sie sollen später flächendeckend in den Unterwasserschutzgebieten eingesetzt werden. Rund 400.000 Aufnahmen der Riffe vor Australien und in der Karibik sind bereits entstanden. Nun kommt die Technologie erstmals auch in den USA zum Einsatz. Gemeinsam mit den bereits gesammelten Daten werden die neuen Aufnahmen Aufschluss über Erfolg und Misserfolg der Maßnahmen zur Erhaltung der Korallenriffe geben.
Darüber hinaus sollen die Auswirkungen der Erwärmung der Ozeane, der Umweltverschmutzung und der Einfluss von Wirbelstürmen auf die Riffe beobachtet werden. Dem National Oceanic and Atmospheric Administration's Office der National Marine Sanctuaries zu Folge können erstmals auch diejenigen, die selbst nicht tauchen, die Faszination, aber auch die Bedeutung der Schutzzonen unter Wasser verstehen und mit eigenen Augen sehen.
Die unter Wasser eingesetzte Technik unterscheidet sich nicht wesentlich von der, die für Street View-Aufnahmen an Land eingesetzt wird. Die gewöhnlich auf einem Autodach montierte Kamera wird hier an einem Taucher oder einem Stativ unter Wasser befestigt. Die ersten Probeaufnahmen auf den Florida Keys sind vielversprechend. Die Unterwasserkameras lieferten gestochen scharfe Bilder gefährdeter oder bereits abgestorbener Korallenriffe sowie neu angelegter Korallenzuchten. In Sekundenschnelle werden die Bilder mit GPS Daten unterlegt und zu einem 360 Grad Blick zusammengefügt. Gesponsert wird das Forschungsprojekt unter anderem von dem Versicherungsunternehmen Catlin und von Google selbst.