Greencard
Noch immer für viele ein Traum: die (inzwischen nicht mehr grüne) "Permanent Resident Card" der USA (Foto © Artiom Photo/Shutterstock.com)
Im Rahmen des "Diversity Immigrant Visa Program" lost das Außenministerium der USA seit 1994 alljährlich unter Einwanderungswilligen aus verschiedenen Ländern 55.000 Personen aus, die damit die Berechtigung erhalten, sich um ein Einwanderungsvisum zu bewerben. Sofern Ihre Angaben bei der Bewerbung um die Teilnahme an der Verlosung korrekt waren und aus Sicht der US-Behörden kein anderweitiger Grund besteht, ihnen eine sogenannte "Permanent Resident Card" zu verweigern, erhalten sie das zeitlich unbegrenzte Recht, in den Vereinigten Staaten zu leben und zu arbeiten, und können nach fünf Jahren die US-amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen, sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört unter anderem, dass sie sich in dieser Zeit mindestens 30 Monate im Land aufgehalten haben. Da die "Permanent Resident Card" ursprünglich eine grüne Farbe hatte, wird sie umgangssprachlich bis heute als Greencard bezeichnet. Seit dem 8. Mai können die Teilnehmer der diesjährigen Verlosung auf der Website des United States Department of State überprüfen, ob sie zu den Ausgelosten zählen. Die Anmeldeperiode zur nächsten Verlosung beginnt Anfang Oktober und endet in der ersten Novemberwoche.
Die Teilnahme an der "Diversity Immigrant Visa Lottery" stellt die unkomplizierteste Methode dar, ein Einwanderungsvisum für die USA zu erhalten. Andere Möglichkeiten zur Erlangung einer Greencard sind der Besitz eines befristeten Nichteinwanderungsvisums wie etwa eines H-1B-Visums für Arbeitnehmer, sofern der Antragsteller beispielsweise von besonderer Bedeutung für das Unternehmen ist. Auch enge Verwandte von US-Bürgern, Unternehmer, die mindestens 900.000 Dollar in den USA investieren und dadurch wenigstens 10 Arbeitsplätze für nicht verwandte US-Bürger schaffen, oder Personen, die über besondere Fähigkeiten etwa in künstlerischer, wissenschaftlicher oder ökonomischer Hinsicht verfügen, können sich um eine permanente Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bewerben.
Um ein Gleichgewicht zwischen den in die USA einwandernden nationalen Gruppen zu gewährleisten, werden in jedem Jahr Höchstgrenzen für die Einwandererzahlen aus verschiedenen Ländern und Weltregionen festgelegt. Entsprechend diesen Quoten kann jeweils nur eine bestimmte Zahl von Bürgern eines bestimmten Landes an der Greencard-Lotterie teilnehmen, wobei generell auf kein Land mehr als 7 Prozent aller verlosten Greencards entfallen darf; aus manchen Ländern werden zeitweilig gar keine Einwanderer zugelassen. (Gegenwärtig gilt dies unter anderem für China, Indien, Großbritannien und Südkorea.)
Da Deutschland, Österreich, die Schweiz, Lichtenstein und Luxemburg bislang nicht überproportional unter den Herkunftsländern der US-Einwanderergruppen vertreten sind, können von dort stammende Personen nach wie vor prinzipiell an der Greencard-Lotterie teilnehmen. Die Voraussetzung dafür ist ein Realschulabschluss beziehungsweise die Absolvierung von zwölf Schulklassen oder eine zweijährige Ausbildung in einem Beruf, für den eine einen solchen Zeitraum umfassende Ausbildungs- beziehungsweise Einarbeitungszeit erforderlich ist. Außerdem muss ein gültiger Reisepass vorliegen. Mögliche Ausschlussgründe sind unter anderem Drogenmissbrauch, die Verwicklung in kriminelle oder terroristische Handlungen oder Spionage.
Die Antragstellung erfolgt seit 2004 nur noch online unter Travel.State.gov. Wem es zu mühsam ist oder wer sich nicht zutraut, den recht umfangreichen Antrag selbst auszufüllen, kann sich diese Arbeit von einer Agentur abnehmen lassen. Dies hat den Vorteil, dass man nicht Gefahr läuft, wegen Formfehlern von der Lotterie ausgeschlossen zu werden, da die Agentur darauf achtet, dass alle Vorgaben erfüllt werden. Ein Anbieter dieser Dienstleitung ist das Auswanderungsberatungsportal The American Dream, auf dessen Website sich auch nähere Informationen zum Antrag und dem Ablauf der Antragstellung finden.