Sitz der Europäischen Kommission, Brüssel
Das Berlaymont-Gebäude in Brüssel, Sitz der Europäischen Kommission (Foto © Christophe Licoppe/Shutterstock.com)
Wie die Europäische Kommission auf ihrer Website mitteilt, soll zum Zwecke der Digitalisierung der Kontrollen an den Außengrenzen des Schengen-Raums die Smartphone-App "Digital Travel" entwickelt werden. Durch sie sollen EU- wie Nicht-EU-Bürger, die diese Grenzen aus einer der beiden Richtungen passieren, künftig in der Lage sein, bereits vor der Kontrolle einen digitalen Reisepass oder EU-Personalausweis bei der Grenzbehörde einzureichen, wodurch sich die Kontrollen deutlich verkürzen lassen. In den meisten Fällen werden diese nach Angaben der Europäischen Kommission dann bereits vor dem Grenzübertritt durchgeführt werden können.
Voraussetzung für die Nutzung von "Digital Travel" ist der Besitz eines biometrischen Reisepasses beziehungsweise Personalausweises mit Chip. Die darauf abgespeicherten persönlichen Daten inklusive des Passfotos können über die App auf einem Smartphone abgespeichert werden; der Fingerabdruck wird dabei nicht übermittelt. Die Digitalisierung ist gänzlich freiwillig und mit keinerlei Kosten verbunden.
Ein wichtiges Ziel dieser Maßnahme ist die Steigerung der Effizienz der Grenzkontrollen, da sich die Grenzschutzbehörden dadurch verstärkt der Aufdeckung von Straftaten wie der illegalen Schleusung von Menschen widmen können. Über die reibungsloseren und schnelleren Grenzkontrollen hinaus sollen die digitalen Personalausweise in den EU-Staaten auch zur Registrierung und Identifizierung bei Behörden etwa bei der Wohnungsanmeldung verwendet werden können.
Der Vorschlag der Europäischen Kommission muss nun noch vom Rat der Europäischen Union (Staatenkammer) und dem Europäischen Parlament ratifiziert werden. Nach dem gegenwärtigen Zeitplan soll "Digital Travel" 2030 eingeführt werden.