Orlando International Airport
Ab Anfang Juni soll auch der internationale Flughafen von Orlando wieder von der Lufthansa angeflogen werden. Ob dies mit einer Öffnung des Landes für Reisende aus den meisten europäischen Staaten einhergehen wird, steht noch in den Sternen. (Foto © VIAVAL TOURS/Shutterstock.com)
Am Mittwoch dieser Woche haben sich die Botschafter der 27 Mitgliedsstaaten der EU darauf verständigt, Personen aus Drittstaaten, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, wieder einreisen zu lassen. Laut DW.com muss die letzte Impfung mindestens zwei Wochen zurückliegen und mittels eines gültigen Impfpasses nachgewiesen werden. Bei dem verwendeten Vakzin muss es sich um einen Impfstoff handeln, der in der EU zugelassen ist. Darüber hinaus soll die Erlaubnis der Einreise auch davon abhängen, ob das betreffende Land seinerseits EU-Bürger einreisen lässt.
Wie ZEIT Online berichtet, soll außerdem die sogenannte "Weiße Liste" von Ländern, die im Hinblick auf die dortige Corona-Lage als "sicher" angesehen werden und deren Bürger daher bei Nachweis eines maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Testes einreisen dürfen, erweitert werden. Dazu soll der Grenzwert für die Zahl von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden zwei Wochen, der gegenwärtig bei 25 liegt, auf 75 angehoben werden. Auch die Zahl der durchgeführten Tests sowie der Anteil der positiv Getesteten sollen eine Rolle spielen. Welche Länder dafür infrage kommen, soll in den nächsten Tagen beraten werden. Die Umsetzung dieser Empfehlungen, die am Donnerstag formal beschlossen werden sollen und voraussichtlich noch in dieser Woche in Kraft treten, liegt allerdings bei den einzelnen Mitgliedsstaaten, da Einreisebeschränkungen unter das nationale Recht fallen. So hat Griechenland Covid-19-Geimpften die Einreise bereits wieder erlaubt, ohne dass diese sich einer Quarantäne unterziehen müssen.
Die US-Regierung hat dagegen bisher noch keine Entscheidung über eine Lockerung der Einreisebeschränkungen getroffen, die derzeit für die Schengen-Staaten und einige andere Länder gelten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, finden bereits seit über einem Monat regelmäßige Treffen zwischen Behördenvertretern und Angehörigen der Reiseindustrie statt, um zu erörtern, wann und wie die Beschränkungen gelockert werden könnten. Der US-amerikanische Reisindustrieverband U.S. Travel Association gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der "risikobasierte, wissenschaftlich begründete Plan der EU die USA anspornen wird, die zahlreichen Rufe nach einem Zeitplan für eine sichere Wiederöffnung der Grenzen zu beherzigen". Gemäß Airliners.de forderte auch Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister, die Einreisebeschränkungen in die USA endlich wieder zu lockern. Angesichts der zunehmenden Zahlen von Flugbuchungen in Deutschland für die USA forderte er eine "Öffnungsperspektive für den Transatlantik". So seien in den zurückliegenden zwei Wochen die Buchungszahlen für Flüge nach New York, Miami und Los Angeles um 300 Prozent gestiegen. Ab Juni werde die Lufthansa den Flugverkehr zu weiteren US-Städten wie Orlando und Atlanta wiederaufnehmen.
Wie US-Verkehrsminister Pete Buttigieg auf einer Pressekonferenz am Mittwoch erklärte, sei jeder Beschluss über eine Lockerung der Restriktionen aber "letztlich eine Entscheidung über die öffentliche Gesundheit". Daher gebe es in dieser Angelegenheit einen "zwischenbehördlichen Prozess", bei dem der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) "selbstverständlich eine führende Rolle" zukomme.
Derweil forderte ein breites Bündnis aus Fluggesellschaften, Unternehmen der Reiseindustrie, anderen Wirtschaftsvertretern, Gewerkschaften und Flughäfen, dass zumindest der Reiseverkehr zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich "so rasch wie es angesichts der Sicherheitsanforderungen möglich ist" wieder vollständig aufgenommen wird, und hofft, dass die US-Einreisebeschränkungen gegen Großbritannien bereits Anfang Juni aufgehoben werden. Im Unterschied zur EU können US-Bürger inzwischen wieder nach Großbritannien reisen, müssen sich dort aber einer 10-tägigen Quarantäne unterziehen und zwei negative Covid-19-Tests vorlegen – einen bei der Ankunft und einen nach Ablauf der Quarantänezeit.
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