Biontech/Pfizer-Impfstoff
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer kann in den USA jetzt auch Kindern zwischen 12 und 15 Jahren verabreicht werden. (Foto © Seda Yalova/Shutterstock.com)
Nachdem das Vakzin von Biontech/Pfizer bereits im vergangenen Dezember für Teenager ab 16 Jahren freigegeben wurde, können in den USA laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP seit dieser Woche auch Teenager zwischen 12 und 15 Jahren damit geimpft werden. Mit den Impfungen wurde am Donnerstag begonnen, nachdem das föderale Impfberatungskomitee zuvor in einer Stellungnahme Empfehlungen veröffentlicht hatte, auf welche Weise der in zwei Dosen verabreichte Impfstoff bei dieser Altersgruppe angewandt werden soll.
Zuvor hatte bereits Kanada das Mindestalter für eine Impfung mit dem Biontech-Impfstoff auf 12 Jahre herabgesetzt. Der Entscheidung der U.S. Food and Drug Administration vorausgegangen war eine Erprobung des Vakzins an über 2000 US-amerikanischen Probanden zwischen 12 und 15 Jahren. Dabei wurden nicht nur keine Corona-Infektionen festgestellt, während sich in der Vergleichsgruppe, die statt des Impfstoffs ein Placebopräparat verabreicht bekam, 16 der Kinder mit Covid-19 infizierten. Wie die Untersuchungen ergaben, entwickelten die jugendlichen Probanden sogar mehr virusspezifische Antikörper als bei früheren Studien bei jungen Erwachsenen gefunden worden waren.
Die Zulassung des Vakzins ab 12 Jahren kommt gerade rechtzeitig, um die älteren Kinder und Jugendlichen durchzuimpfen, ehe sie im Herbst in die Schulen zurückkehren. Auch der Impfstoffhersteller Moderna gab kürzlich bekannt, dass erste Resultate seiner Studien an 12- bis 17-jährigen Probanden auf einen starken Impfschutz und keine ernsthaften Nebenwirkungen hindeuteten; in Großbritannien führt AstraZeneca derzeit Studien bei 6- bis 17-Jährigen durch. Als Nächstes stehen nun Tests an jüngeren Kindern an. Sowohl Biontech als auch Moderna haben bereits mit Untersuchungen in der Altersgruppe zwischen 6 Monaten und 11 Jahren begonnen, bei denen auch zu klären ist, ob Säuglinge, Vorschüler und Grundschüler andere Impfdosen als Jugendliche und Erwachsene benötigen. Mit den ersten Resultaten ist laut Biontech im Herbst zu rechnen.
Auch wenn das Risiko für Kinder, ernsthaft an Covid-19 zu erkranken, weitaus geringer als bei Erwachsenen ist, sind sie doch immerhin von 14 Prozent der Corona-Fälle in den USA betroffen. Gemäß einer Statistik der Kinderärztevereinigung American Academy of Pediatrics starben allein in den Vereinigten Staaten mindestens 296 Kinder an Covid-19, über 15.000 mussten in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Sind diese Zahlen schon Grund genug, auch möglichst viele Angehörige dieser Altersgruppe zu impfen, weisen Experten darauf hin, dass die Impfung der Kinder auch zur Erreichung einer Herdenimmunität dringend nötig sei, für die 70 bis 85 Prozent der Bevölkerung geimpft werden müssten.
Dementsprechend verkündete US-Präsident Joe Biden laut der Palm Beach Post bereits in der vergangenen Woche, 20.000 Apotheken im ganzen Land seien bereit, mit den Impfungen von Heranwachsenden zu beginnen, sobald die Freigabe von der FDA erteilt worden sei; bei Kinderärzten könnten die Impfungen ebenfalls bald vorgenommen werden.
Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease and Prevention Control (CDC) eine neue Empfehlung, nach der vollständig geimpfte Personen außerhalb von Gebäuden keine Atemschutzmasken mehr zu tragen brauchen und auf diese auch in den meisten Innenräumen verzichten könnten, wie Yahoo! News berichtete. Auch das Einhalten des Mindestabstands sei für sie in der Regel obsolet. Eine Ausnahme von diesen Empfehlungen gelte allerdings, wenn bundesstaatliche oder örtliche Gesetze das Tragen von Masken vorschreiben würden oder Geschäfte derartige Regelungen hätten.
Weitere Informationen und Updates rund um die Entwicklung der Corona-Pandemie in Florida und den USA finden Sie unter Aktuelle Meldungen.