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Krispy-Kreme-Donuts
Süße Werbeaktion im Dienste der Herdenimmunität: Die auch in Florida vertretene Schnellrestaurantkette Krispy Kreme bietet allen Kunden, die einen Impfnachweis vorlegen, kostenlose Krapfen an. (Foto © EWY Media/Shutterstock.com)
Um zu eruieren, in welchem Maße verschiedene US-Bundesstaaten wirtschaftlich unter den Einreisebeschränkungen für Reisende aus Europa zu leiden haben, errechnete die Finanzwebsite WalletHub die wahrscheinlichen finanziellen Verluste der einzelnen Bundesstaaten anhand der normalerweise von europäischen Touristen dort generierten Einnahmen und setzte sie ins Verhältnis zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt. Berücksichtigt wurden dabei jene 28 US-Bundesstaaten, in die alljährlich die meisten europäischen Touristen kommen, sowie aufgrund der verfügbaren Daten die europäischen Länder Österreich, Belgien, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Island, Italien, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Irland, Spanien, Schweden, die Schweiz und Großbritannien.
Wie die Untersuchung ergab, ist der Bundesstaat Nevada vom Einreisestopp für europäische Touristen am stärksten betroffen: Die entgangenen Einnahmen entsprechen hier nach den Berechnungen von WalletHub 9,55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Es folgen Washington, D. C., auf Platz 2 (6,40 Prozent) und New York auf Platz 3 (3,68 Prozent). Den 4. Rang belegt Florida mit einem potenziellen Verlust von 3,36 Prozent des BIP. Auf den Plätzen 5 bis 10 finden sich Hawaii (3,21 Prozent), Utah (2,30 Prozent), Arizona (1,94 Prozent), Massachusetts (1,51 Prozent), Louisiana (1,09 Prozent) und Kalifornien (1,01 Prozent).
Die anhaltende US-Einreisesperre gegenüber den in diese Untersuchung mit einbezogenen Ländern erscheint laut den Daten von WalletHub insofern fragwürdig, als sie nicht mit den dort inzwischen auftretenden Inzidenzen in Zusammenhang steht: Während diese in den insgesamt 31 vom Einreisestopp betroffenen europäischen Ländern mittlerweile verhältnismäßig gering oder sehr gering ist, unterliegen andererseits mindestens 27 andere Länder keinen besonderen Einreisebeschränkungen, in denen die Inzidenzen genauso hoch oder sogar höher als in jenen europäischen Ländern sind, die derzeit die höchsten Inzidenzen aufweisen. Auf der Website von WalletHub findet sich dazu eine Grafik, die die Inzidenzen der europäischen Ländern denen der 27 anderen Länder sowie speziell jener der zurzeit besonders viele Infektionen aufweisenden Seychellen gegenüberstellt (für die ebenfalls keine Einreisesperre gilt). Demnach lag die Zahl der Corona-Neuinfektionen am 15. Juni in den 27 nicht-europäischen Ländern im 7-Tage-Durchschnitt mehr als viermal so hoch wie in den europäischen Ländern, auf den Seychellen war sie sogar mehr als zwölfmal so hoch.
Derweil wurde in den USA ein trauriger Rekord aufgestellt: Kürzlich stieg die Zahl der an oder mit Covid-19 Verstorbenen auf über 600.000. Am 16. Juni waren es laut der Corona-Statistik der New York Times insgesamt 600.059. Zugleich steigt der Prozentsatz der vollständig Geimpften weiter, auch wenn die Zahl der täglichen Impfungen mittlerweile stark zurückgegangen ist: In den gesamten USA lag sie am 16. Juni bei 44 Prozent, in Florida waren es 43 Prozent bezogen auf die Gesamtbevölkerung und 52 Prozent bezogen auf die erwachsene Bevölkerung ab 18 Jahren. Laut Daytona Beach News Journal lag der Anteil der Geimpften in der Bevölkerung ab 12 Jahren am 5. Juni sogar bereits bei 55 Prozent. Weitere Informationen und Updates rund um die Entwicklung der Corona-Pandemie in Florida und den USA finden Sie unter Aktuelle Meldungen.