Muss wieder einmal mit Sand aufgefüllt werden: der Strand von Hollywood Beach. (Foto: © Fotoluminate LLC)
Südfloridas berühmte Strände spielen nicht nur eine wesentliche Rolle für den Tourismus. Ihr großer Erholungswert zählt auch zu den wichtigsten Faktoren, die die Nachfrage nach hiesigen Immobilien bestimmen. Um zu verhindern, dass dieses "schneeweiße Kapital" buchstäblich vom Winde verweht wird, müssen die Küstenstädte in regelmäßigen Abständen große Summen investieren und viel Sand in Bewegung setzen. Derzeit sind am Hollywood Beach, wo zuletzt vor etwa 12 Jahren Strandausbesserungen stattfanden, die Restaurierungsarbeiten wieder in vollem Gange, wie der Sun Sentinel berichtet. Dabei werden täglich über 150 LKW-Ladungen Sand aus einer Grube in Moore Haven an der Küste verteilt, um den Strand an einigen neuralgischen Punkten zu erneuern. Hierzu zählte etwa der Abschnitt vor dem Diplomat Resort: Nachdem das Meer hier infolge des starken Sandverlustes schon beinahe die Seemauer erreicht hatte, gibt es dort nun wieder einen etwa 15 Meter breiten Strandabschnitt. Insgesamt soll der Wiederaubau des Strandes am Hollywood Beach 4 Millionen Dollar kosten.
Der verheerende Hurrikan Irma, der im vergangenen September über Florida hinwegfegte, hinterließ aber nicht nur Sandhaufen auf dem Bürgersteig und in den Geschäften der berühmten Promenade von Hollywood Beach, sondern zog auch die benachbarten Strände von Dania Beach und Hallandale Beach in Mitleidenschaft. Bedingt durch die künstliche Bucht des Port Everglades, die den natürlichen Sandfluss entlang der Küste unterbindet, leiden insbesondere diese beiden Küstenorte ohnehin unter chronischer Erosion. Das nächste größere Restaurationsprojekt wird sich deshalb etwa Ende 2020/Anfang 2021 den Stränden des Broward Countys südlich von Port Everglades widmen. Eine genaue Kostenaufstellung wurde noch nicht vorgenommen, angesichts von etwa 764.000 Kubikmetern Sand, die auf einer Länge von fast 10 Kilometern Strand zu verteilen sind, ist aber wohl von einer zweistelligen Millionensumme auszugehen.
Auch an anderen Stränden Südfloridas wurden in jüngster Zeit Strandaufschüttungen vorgenommen oder stehen demnächst bevor. So wurden Ende vergangenen Jahres etwa 28.300 Kubikmeter Sand aus dem Intracoastal Waterway gebaggert und in den circa 1,5 Kilometer entfernten Bal Harbour Beach gespült. Bereits im letzten April wurde die Restaurierung des zentralen und des südlichen Strands von Boca Raton beendet, die insgesamt 12,5 Millionen Dollar kostete. Dabei wurden auf einer Länge von fast 4 Kilometern Strand insgesamt 495.000 Kubikmeter Sand an der Küste verteilt. Man geht davon aus, dass die neu angelegten Strände ungefähr zehn beziehungsweise acht Jahre halten werden. In Delray Beach und Jupiter, wo die letzte Strandrestaurierung 2014 beziehungsweise 2015 erfolgte, soll die nächste bereits 2020 respektive 2019 vorgenommen werden, in Ocean Ridge östlich von Boynton Beach, dessen Strand zuletzt 2014 ausgebessert wurde, ist für 2021 die nächste Restaurierung geplant.
Im nördlichen Broward County wurde 2016 für 55,6 Millionen Dollar ein fast 8 Kilometer langer Strandabschnitt zwischen Pompano Beach und Fort Lauderdale wiederaufgefüllt. Das Projekt war bereits 20 Jahre zuvor geplant worden, hatte sich aber immer wieder verzögert, da es Bedenken gab, dass die empfindlichen Korallenriffe vor der Küste durch die Aufschüttung in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Bereits 2015 waren die Strände von Deerfield Beach und Hillsboro Beach für 2,1 Millionen Dollar mit 70.000 Tonnen Sand ausgebessert worden, nachdem der Hurrikan Sandy 2012 die Küstenlinie stark erodiert hatte. In Sunny Isles Beach wurden erst kürzlich für 8,6 Millionen Dollar auf einem 1,2 Kilometer breiten Strandabschnitt 107.000 Kubikmeter Sand aufgebracht.